In der aktuellen Diskussion rund um die Preisgestaltung des Deutschlandtickets, unterstützt der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) den Vorschlag, die Preisentwicklung künftig anhand eines Indexes zu bestimmen. VDV-Chef Alexander Möller äußertet sich positiv über die Vorschläge des hessischen Verkehrsministers Kaweh Mansoori (SPD) und fordert eine schnelle, fachgerechte Entscheidung.
Die Aussicht auf ein transparentes Preismodell
Nach Alexander Möller’s Aussage gegenüber den Funke-Zeitungen, begrüßt der VDV die Idee, die zukünftige Preisentwicklung des Deutschlandtickets an die objektive Kostenentwicklung bei Bus und Bahn zu koppeln. „Wir erreichen so ein höheres Kundenvertrauen, bekommen Planungssicherheit – und sparen Kosten, da wir das Tarifsystem dann endlich verschlanken können.“
Mansooris Vorschlag zur Preisberechnung
Kaweh Mansoori (SPD) schlug vor, den Preis für das deutschlandweit gültige Nahverkehrsticket mithilfe eines „objektiven Systems“ zu berechnen. „Ich denke da zum Beispiel an die Lohnentwicklung im ÖPNV gemixt mit einer teilweisen Abbildung der erhöhten Kosten für Sprit und Energie“, so der SPD-Politiker gegenüber den Funke-Zeitungen.
Verlangen nach objektiver Preisgestaltung
Mansoori fordert zudem, den Preis für das Nahverkehrsticket künftig unabhängig von politischen Entscheidungen festzulegen. Mit einem „transparenten und nachvollziehbaren Mechanismus“ könnte der Preis fortentwickelt werden. Dies würde sowohl Verbrauchern als auch Verkehrsverbünden Planungssicherheit bieten.
Möllers Vision zur Preisgestaltung
VDV-Chef Möller betrachtet den bisherigen Preis von 49 Euro monatlich als einen Einführungspreis, der nicht ausreichend angepasst wurde. „Es wird Zeit für einen gemeinsam verhandelten Index ohne Taktik. Hier müssen sich für eine definierte Zeit fehlende Einnahmen bei anderen Ticketarten genauso abbilden wie Lohnentwicklungen sowie Kosten für den Betrieb insgesamt“, forderte Möller.
Prognosen und Bedenken
Laut Berechnungen des Leibniz-Instituts für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) könnte die Preisentwicklung eines neuen Indexes eine Erhöhung von etwa 10% von 2024 bis 2025 bedeuten. „Nach dieser Logik müsste das Deutschlandticket 4,90 Euro teurer werden“, erklärte Oliver Holtemöller, Vizepräsident des IWH, gegenüber den Funke-Zeitungen.
Bedenken äußerte dagegen ein Verkehrsexperte des Deutschen Instituts für Wirtschaft (IW), Thomas Puls. Er vertritt die Meinung, dass eine indexierte Preiserhöhung die Lücke zwischen Einnahmen und Kosten der Verkehrsverbünde nicht schließen würde. Puls warf zudem die Frage auf, ob die von Mansoori vorgeschlagene Berechnung anhand von Löhnen sowie Sprit- und Energiekosten die tatsächliche Kostenstruktur vieler Verkehrsbetriebe ausreichend abbilden würde.
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