(mit Material von dts) Sozialverband VdK kritisiert Gebührensprünge für Anwohnerparkplätze
Der Sozialverband VdK in NRW hat die Gebührensprünge für Anwohnerparkplätze scharf kritisiert. Der Landesgeschäftsführer Thomas Zander bezeichnete solche Gebühren als unsozial und nicht akzeptabel, da sie Haushalte mit kleinem Einkommen und Menschen mit Behinderungen belasten. Zander forderte eine gesetzliche Grundlage für einen Sozialtarif beim Parken, um die Mehrkosten von 150 Euro im Jahr für viele Menschen zu vermeiden. Die Debatte wurde durch ein Urteil des Bundesverwaltungsgerichts vom Dienstag befördert, das die Bestimmungen für höhere Anwohnerparkgebühren in Freiburg für unwirksam erklärt hatte.
Studie errechnet Kosten für Parkplätze
Eine Studie aus dem Jahr 2022 hat ergeben, dass der Stadt Berlin für die Bereitstellung eines Parkplatzes rund 220 Euro pro Jahr entstehen. Städte wie Stockholm verlangen mittlerweile 1.300 Euro jährlich für Parkausweise, um Platz für Fahrradwege, Begrünung und Lieferbuchten zu schaffen. Der Automobilclub ADAC fordert jedoch “Maß und Mitte” und setzt eine Obergrenze von 200 Euro im Jahr für Parkgebühren fest. Roman Suthold, Fachbereichsleiter Verkehr und Umwelt beim ADAC Nordrhein, betonte, dass Anwohner für solche Gebühren kein Anrecht auf einen Stellplatz haben, sondern nur das Recht auf Parkplatzsuche. Im Schnitt kommen auf einen Parkplatz in einer Anwohner-Parkzone 1,5 Fahrzeuge.
ADAC fordert angemessene Gegenleistung für höhere Parkgebühren
Um den Bewohnern für die drastisch erhöhten Gebühren eine angemessene Gegenleistung zu bieten, fordert der ADAC eine Verbesserung des Nahverkehrs und die Schaffung neuer Radwege. Außerdem sollten in den Städten “Quartiersgaragen” in Wohnvierteln entstehen, um den Parkdruck in den Wohngebieten zu reduzieren. Der ADAC betont, dass Anwohner für die höheren Gebühren eine angemessene Gegenleistung verdienen, da sie nicht nur das Recht auf Parkplatzsuche haben, sondern auch dazu beitragen, den Verkehr in den Wohngebieten zu reduzieren.