Auch mit einigen Tagen Abstand tut diese Niederlage noch weh – und es könnte noch schlimmer kommen: Der VfL Osnabrück enttäuschte im Kellerduell gegen Eintracht Braunschweig am Samstag (11. November) auf ganzer Linie und verlor am Ende auf bittere Weise, aber völlig verdient mit 3:2. Doch hätte der späte Siegtreffer der „Löwen“ gar nicht zählen dürfen?
Es waren fünf lange Minuten des Wartens – und aus Osnabrücker Sicht auch des Hoffens – , ehe Schiedsrichter Florian Lechner in Minuten 90. + 13 auf den Mittelpunkt zeigte und das späte 3:2 für Eintracht Braunschweig bestätigte. Vorangegangen war der Bestätigung eine ausführliche Kontrolle des Videoschiedsrichters – hatte Torschütze Ermin Bicakcic im Abseits gestanden?
Schiedsrichter-Sprecher mit brisanter Aussage
Lautete die Antwort auf dem Platz am Ende „Nein“, gab DFB-Schiedsrichter-Experte Alex Feuerherdt am Tag nach dem Spiel brisante Einblicke in den Entscheidungsprozess um das spielentscheidende Tor im so wichtigen Kellerduell. „Das Abseits ließ sich mit den vorhandenen Kameraeinstellungen nicht zweifelsfrei auflösen, weil teilweise Spieler verdeckt waren und sich nicht in allen Einstellungen die Linien anlegen ließen“, erklärte der 54-Jährige gegenüber „T-Online“. Der VAR habe es bei allen Einstellungen versucht, die aussagekräftig waren oder hätten sein können, am Ende habe sich die Feldentscheidung zumindest nicht klar widerlegen lassen. „Deshalb blieb es bei der Tor-Entscheidung“, begründet Feuerherdt die Entscheidung auf dem Platz.
Technik im Braunschweig-Stadion versagt
Doch wie konnte es überhaupt soweit kommen, dass trotz Endlos-Check nicht für Klarheit gesorgt werden konnte? Nach Informationen von „T-Online“ liegt die Antwort in einer Technik-Panne im Eintracht-Stadion. Demnach waren die Torraum-Kameras ausgefallen – und damit auch jene, die die Abseits-Frage endgültig hätte auflösen können. Eine wirklich richtige Antwort auf die Regularität des Braunschweiger Siegtreffers gibt es also trotz Videoschiedsrichter nicht. Die Osnabrücker Fans dürfte das ärgern – und die VAR-Kritiker in ihrer Skepsis bestärken.