HASEPOST
 
HASEPOST

Universität Osnabrück dreht Filmdokumentation über NS-Verbrechen in Griechenland

Eine Filmdokumentation der Universität Osnabrück gibt Einblicke in Feldforschungen zur Aufarbeitung eines Zwangsarbeitseinsatzes im Kontext der Shoah.

Im Rahmen des Projekts „Tödliche Zwangsarbeit in Karya. Deutsche Besatzung und der Holocaust in Griechenland“ führte die Interdisziplinäre Arbeitsgruppe Konfliktlandschaften der Universität Osnabrück vom 30. März bis zum 6. April 2023 eine historisch-geoarchäologische Prospektion an der Bahnstation Karya in Griechenland durch. Der Film wurde von Timos Zdoupas vom Zentrum für Digitale Lehre, Campus-Management und Hochschuldidaktik (virtUOS) gedreht und ist auf dem YouTube-Channel der Universität zu finden.

Ergebnisse fließen deutsch-griechische Wanderausstellung ein

„Unser Ziel war es, Spuren der Zwangsarbeit jüdischer Männer aus Thessaloniki während des Zweiten Weltkriegs zu dokumentieren und zu analysieren“ erklärt der Osnabrücker Historiker Prof. Dr. Christoph Rass. Die Ergebnisse dieser Forschungsarbeit flossen in die deutsch-griechische Wanderausstellung „Karya 1943 – Zwangsarbeit und Holocaust“ ein, die am 4. September 2024 im Dokumentationszentrum NS-Zwangsarbeit in Berlin eröffnet wurde und auch in einer Online-Version zugänglich ist. Zur Umsetzung dieses internationalen Projekts haben die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Universität Osnabrück mit dem Dokumentationszentrum NS-Zwangsarbeit, dem Dokumentationszentrum Topographie des Terrors, der Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas und dem Jüdischen Museum Griechenlands in Athen kooperiert. Gefördert wurde die gemeinsame Arbeit von der Stiftung Erinnerung Verantwortung Zukunft.

Die Ausstellung beleuchtet das Schicksal der etwa 300 jüdischen Männer, die 1943 von den deutschen Besatzern aus Thessaloniki deportiert und zur Zwangsarbeit an der Bahnstrecke nach Athen gezwungen wurden. Zur Vertiefung der Dokumentation hat die Osnabrücker Arbeitsgruppe bereits einen 360-Grad-Rundgang erstellt. Dieser virtuelle Rundgang dokumentiert den Schauplatz Karya, die Spuren des Verbrechens und die Arbeit der Osnabrücker Studierenden, Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler bei den Feldforschungen. Der Rundgang ist in deutscher und griechischer Sprache verfügbar.

Zusätzlich vermittelt ein Forschungsbericht zur Prospektion in Karya Einblicke in die dabei angewandten Methoden, die erhobenen Befunde und die ersten Erkenntnisse der Untersuchung. Weitere Informationen über die Feldforschungen in Karya bietet auch der Wissenschaftsblog der Professur Neueste Geschichte und Historische Migrationsforschung der Universität Osnabrück.


Liebe Leserin und lieber Leser, an dieser Stelle zeigen wir Ihnen künftig regelmäßig unsere eigene Kommentarfunktion an. Sie wird zukünftig die Kommentarfunktion auf Facebook ersetzen und ermöglicht es auch Leserinnen und Lesern, die Facebook nicht nutzen, aktiv zu kommentieren. FÜr die Nutzung setzen wir ein Login mit einem Google-Account voraus.

Diese Kommentarfunktion befindet sich derzeit noch im Testbetrieb. Wir bitten um Verständnis, wenn zu Beginn noch nicht alles so läuft, wie es sollte.

 
Maurice Guss
Maurice Guss
Maurice Guss absolvierte im Herbst 2019 ein Praktikum bei der HASEPOST. Im Anschluss berichtete er zunächst als freier Mitarbeiter über spannende Themen in Osnabrück. Seit 2021 arbeitet er fest im Redaktionsteam und absolviert ein Fernstudium in Medien- und Kommunikationsmanagement. Nicht nur weil er selbst mehrfach in der Woche auf dem Fußballfeld steht, berichtet er besonders gerne über den VfL Osnabrück.

  

   

 

Diese Artikel gefallen Ihnen sicher auch ...Lesenswert!
Empfohlen von der Redaktion