Im Rahmen der Fußball-Europameisterschaft im Juni und Juli in Deutschland wurden zahlreiche, unerlaubte Drohnenstarts registriert. Dies geht aus einer Analyse der Freiburger Denkfabrik Centrum für Europäische Politik (CEP) hervor. Sicherheitsexperten mahnen zur Wachsamkeit und ergreifung weiterreichender Schutzmaßnahmen.
Unerlaubte Drohnenstarts bei der EM
Jörg Köpke und Anselm Küsters, die beiden Sicherheitsexperten, die diese Analyse durchführten, berichteten in ihrem Papier, dass an allen Spielorten der EM unerlaubte Drohnenstarts stattfanden. Sie zitierten: “An allen Spielorten zusammen dürften es Tausende gewesen sein. Flüge in den Verbotszonen der Turnier-Städte sind eine Straftat”. Sie betonten die alarmierenden Zahlen, insbesondere im Hinblick auf mögliche Anschlagsszenarien, wie etwa durch “Selbstmord-Drohnen”.
Notwendigkeit der Drohnenabwehr
“Es ist unerlässlich, nicht nur militärische, sondern auch zivilile Aspekte der Drohnenabwehr zu berücksichtigen, insbesondere im Hinblick auf kritische Infrastrukturen”, sagte Köpke den Funke-Zeitungen. Er forderte, dass neben militärischen Aspekten auch Bereiche wie Popkonzerte, die Wasserwirtschaft oder Rechenzentren berücksichtigt werden müssen.
Steuerung von Drohnen
Laut der Analyse werden etwa 90 Prozent der zurzeit im Einsatz befindlichen Drohnen per Funk ferngesteuert. Allerdings nimmt die Zahl der über Mobilfunknetze wie LTE/5G autonom operierenden Drohnen zu. Weder Telekom noch Vodafone und O2 äußerten sich auf Anfrage der Funke-Zeitungen zu möglichen Drohnen, die während der Fußball-EM über die Mobilfunknetze operierten. Ein Sprecher des Bundesinnenministeriums äußerte gegenüber Funke: “Für Drohnen/Unmanned Aircraft Systems (UAS) werden eine Vielzahl von technischen Verfahren zur Steuerung genutzt.” Er gab jedoch zu bedenken, dass eine universelle Lösung für alle in Betracht kommenden UAS-Technologien absehbar nicht verfügbar sei.
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