Nach der nüchternen Definition der WHO (Weltgesundheitsorganisation) gilt ein Paar dann als steril, wenn binnen eines Jahres trotz regelmäßigem, ungeschütztem Verkehr keine Schwangerschaft eintritt. Die statistischen Erhebungen bringen allerdings zutage, dass selbst bei einem gesunden Paar oftmals mehr als ein Jahr für eine Schwangerschaft benötigt wird. Die Gründe für einen unerfüllten Kinderwunsch sind vielfältig und beschränken sich nicht nur auf körperliche Ursachen. Teilweise sind seelische Probleme oder eine ungesunde Lebensführung verantwortlich. Neben einer künstlichen Befruchtung oder einer Adoption kann eine Leihmutterschaft die Lösung darstellen.
Die körperlichen Ursachen für eine Unfruchtbarkeit
Bei der Frau können hormonelle Störungen, eine nicht behandelte Chlamydieninfektion, Diabetes, Endometriose, Entzündungen und genetische Defekte zu dem Ausbleiben einer Schwangerschaft führen. Als Anzeichen für eine Unfruchtbarkeit können chronische Unterbauchschmerzen, starke und lange Monatsblutungen (Hypermenorrhoe), Zwischenblutungen (Metrorrhagie) und quälende Regelschmerzen (Dysmenorrhoe) gewertet werden. Ob es sich hierbei allerdings wirklich um Hinweise für eine Unfruchtbarkeit handelt, kann nur im Rahmen einer eingehenden Untersuchung festgestellt werden. Neben einer gynäkologischen Untersuchung kann eine genetische Untersuchung oder eine Hormonuntersuchung für Gewissheit sorgen. Beim Mann können genetische Anomalien, eine Hodenentzündung, Verletzungen oder ein Hormonmangel zu einer verminderten Spermienproduktion führen, die mit einer reduzierten Schwangerschaftswahrscheinlichkeit einhergeht. Neben angeborenen Fehlbildungen kann eine Harnröhrenverengung für einen mangelnden Abtransport der Samenflüssigkeit verantwortlich sein. Für eine weitere Diagnose sollte ein Urologe oder Androloge aufgesucht werden, der mittels Untersuchung der Geschlechtsorgane, Ultraschall des Hodens, Ejakulatuntersuchung und Hormonspiegel-Messungen die Ursachen identifizieren kann.
Die möglichen Wege aus dem unerfüllten Kinderwunsch
Nach den statistischen Erhebungen gab es in Deutschland im Jahre 2020 so viele künstliche Befruchtungen wie noch nie. Der Vorjahresrekord von 99.000 Behandlungen wurde um 9.000 zusätzliche Behandlungen übertroffen. Demnach erfreut sich insbesondere die künstliche Befruchtung als Mittel gegen eine ungewollte Kinderlosigkeit einer hohen Beliebtheit. Während die Lebendgeburtrate bei einer unter 30-jährigen Frau bei 23,7 % liegt, reduziert sich der Erfolg einer künstlichen Befruchtung auf unter 10 %, sobald das vierzigste Lebensjahr vollendet wurde. Die Adoption eines Kindes stellt einen weiteren Weg aus der Kinderlosigkeit dar, ist allerdings mit verschiedenen gesetzlichen Hürden verbunden. Eine oft verkannte Möglichkeit, um den Kinderwunsch wahrwerden zu lassen, ist die Leihmutterschaft. Unter anderem die Agentur VittoriaVita hat sich auf die Vermittlung von Leihmutterschaften spezialisiert. Während in den meisten Ländern der Welt, wie zum Beispiel Spanien, Deutschland, England und Italien, Leihmütter keine Gelder für ihre Dienstleistung entgegennehmen dürfen, bestehen in der Ukraine gesetzliche Regelungen für eine kommerzielle Leihmutterschaft.
Die Arbeitsweise einer Agentur für Leihmutterschaft
Die Tätigkeiten von spezialisierten Agenturen sind dann legal, wenn die rechtlichen Bestimmungen in dem Land der Leihmutter eine kommerzielle Leihmutterschaft gestatten. Die Agenturen suchen gezielt nach Frauen, die mit allen Konsequenzen dazu bereit sind, als Schwangerschaftsausträgerin fruchtlose Paare zu unterstützen. Vor einer Vermittlung werden die Frauen einer eingehenden körperlichen und psychologischen Untersuchung unterzogen, um die gesundheitlichen Voraussetzungen für eine Schwangerschaft und die psychologische Eignung zu überprüfen. Mit der jeweiligen Agentur kooperierende Ärzte überwachen im späteren Verlauf die Schwangerschaft und den allgemeinen Gesundheitszustand der Leihmutter. Während das bisher kinderlose Paar von der Erfüllung des Kinderwunsches profitiert, erhält die Leihmutter entlohnende Zahlungen und eine umfassende medizinische Versorgung.