Die Vereinten Nationen arbeiten daran, eine drohende Umweltkatastrophe vor der Küste des Jemen zu verhindern, indem sie Rohöl von einem schrottreifen Tanker abpumpen.
Die tickende Zeitbombe entschärfen.
Al-Hudaida (dts Nachrichtenagentur) – UN-Generalsekretär Antonio Guterres bezeichnete die Situation vor der Küste des Jemen als „nach wie vor tickende Zeitbombe“. Die Aktion zielt darauf ab, „die mit Abstand schlimmste Ölkatastrophe unserer Zeit zu verhindern“. Ein Spezialschiff ist damit beauftragt, die rund 1,3 Millionen Barrel Öl von dem maroden Tanker „FSO Safer“ abzupumpen. Der Tanker, der in den letzten Jahren als schwimmendes Öl-Terminal diente, wurde durch die Wirren des Bürgerkrieges vernachlässigt und nicht weiter instand gehalten.
Ein marodes Schiff und seine Folgen
Die „FSO Safer“ liegt rund zehn Kilometer vor der Küste des Jemen im Roten Meer vor Anker. Sobald die Bergung des Öls abgeschlossen ist, soll das Schiff abgeschleppt und verschrottet werden. Die Vereinten Nationen hatten auf die Konfliktparteien im vom Bürgerkrieg geplagten Jemen eingewirkt, eine Lösung für das Schiff zu finden.
Finanzierung und Eigentumsfragen
Um die Aktion zu finanzieren, sammelte die Organisation Gelder, um einen Ersatztanker zu beschaffen, auf den das geborgene Öl verbracht werden soll. Das Öl hat einen geschätzten Wert von rund 80 Millionen Euro. Die Regierung des Jemen beansprucht das Öl für sich, das Küstengebiet in der Nähe des Tankers wird jedoch von Huthi-Rebellen kontrolliert.