Die Deutschen sind in Bezug auf ein mögliches Verbot der AfD gespalten, wie eine Forsa-Umfrage zeigt.
Aufteilung der öffentlichen Meinung
Die Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Forsa für den „Stern“ hat ergeben, dass 47 Prozent der Bürger sowohl für als auch gegen ein Verbot der AfD sind. 6 Prozent der Befragten äußerten keine Meinung. Der Präsident des Verfassungsschutzes, Thomas Haldenwang, hat in Bezug auf die AfD von verfassungsfeindlichen Strömungen in der Partei gesprochen. CDU-Politiker Marco Wanderwitz forderte ein Verbotsverfahren vor dem Bundesverfassungsgericht.
Geschlechter- und regionale Unterschiede
Bemerkenswert ist, dass 55 Prozent der Frauen für ein Verbot sind, während 57 Prozent der Männer dagegen sind. In Ostdeutschland, wo die AfD besonders stark ist, unterstützen nur 34 Prozent ein Verbot, 58 Prozent sind dagegen. Im Westen Deutschlands ist die Meinungslage anders: 49 Prozent befürworten ein Verbot, 45 Prozent lehnen es ab.
Parteipräferenzen und Verbotsmeinungen
Die Umfrage zeigt auch, dass vor allem Anhänger der Grünen (68 Prozent) und der Union (53 Prozent) ein Verbot befürworten. FDP-Wähler (62 Prozent) und – erwartungsgemäß – AfD-Wähler (88 Prozent) sprechen sich dagegen aus. Überraschenderweise sind sogar zehn Prozent der AfD-Wähler für ein Verbot ihrer Partei.
Interpretation der Forsa-Chefs
Laut Forsa-Chef Manfred Güllner verspricht sich ein kleiner Teil der AfD-Anhänger von einem Verbot „offenbar auch Vorteile für die weitere Zukunft der rechten politischen Bewegung“. Er weist darauf hin, dass die Ablehnung eines Verbots durch Wähler anderer Parteien nicht als Sympathie für die AfD interpretiert werden sollte, sondern Zweifel an der Machbarkeit oder Zweckmäßigkeit eines Verbots widerspiegele.
Die Umfrage wurde am 3. und 4. August 2023 für die RTL-Gruppe Deutschland durchgeführt. Befragt wurden 1.001 Personen. Die genaue Fragestellung lautete, ob die Befragten es persönlich gut fänden, wenn die AfD verboten würde oder nicht.