Weihnachten in Georgien
Im HASEPOST-Adventskalender erwartet unsere Leserinnen und Leser täglich bis zum 24. Dezember abwechselnd entweder eine fortlaufende Osnabrücker Weihnachtsgeschichteoder das Weihnachtsfest einer anderen Kultur. Wir wünschen euch (trotz aller Krisen) eine schöne und besinnliche Zeit!
Marekh Parreira Taborda kommt ursprünglich aus Georgien, lebt aber bereits seit längerem in Osnabrück. Zur Weihnachtszeit hat sie unserer Redaktion erzählt, wie die Feiertage im osteuropäischen Land nahe der Grenze zu Asien traditionell verbracht werden.
„In Georgien richten sich die Kirchenfeste nach dem Julianischen Kalender“, berichtet Taborda. Weihnachten wird somit erst dreizehn Tage später gefeiert – am 7. Januar. An diesem Tag stehen allerdings weniger das Feiern und die Geschenke im Vordergrund, sondern viel mehr Gott und die Religion. „Es wird viel gebetet und man zündet Kerzen an. Die Familie versammelt sich um den Tisch und es gibt typischen georgischen Weihnachtskuchen“, erzählt Taborda. Traditionelles warmes Essen seien Gans und Pute. Auch Weihnachtsmärkte gebe es – in der Hauptstadt Tiflis an fast jeder Ecke. Eine Besonderheit des georgisch-orthodoxen Weihnachtsfests seien die traditionellen Alilo-Prozessionen, die am 7. Januar stattfinden. „Alilo heißen die mehrstimmigen Halleluja-Gesänge, die den 25. Dezember als Tag von Jesu Geburt preisen“, erklärt die Georgierin.
Geschenke von Towlis Papa an Silvester
„Groß gefeiert und Geschenke verteilt wird erst an Neujahr und auch der Weihnachtsbaum ist eigentlich ein Neujahrsbaum“, fährt sie fort. Geschenke gebe es allerdings nicht vom Nikolaus. „In Georgien bringt der Großvater Towlis Papa die Geschenke. Dieser georgische ‘Weihnachtsmann’ ist vollständig in Weiß gekleidet, mit einer Wollmütze und einem schweren Umhang aus Schafswolle. Er wohnt im hohen Kaukasus und begibt sich am Silvesterabend auf die Reise.” Am Neujahrsmorgen bringe er den Kindern dann Geschenke und Süßigkeiten.