Die Corona-Lage in der Region Osnabrück zeigt sich seit mehreren Wochen angespannt: Die Anzahl an Neuinfektionen stagniert im wöchentlichen Durchschnitt auf hohem Niveau. Mit Neuinfektionen gehen auch neue Krankenhauspatienten einher, die im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion behandelt werden müssen.
Am vergangenen Dienstag, den 15. Dezember 2020, berichtete das Internetportal t-online von einem ersten Triage-Fall in Deutschland. Krankenhäuser in einer Stadt in Sachsen wären so überlastet gewesen, dass Ärzte im wahrsten Sinne des Wortes über Leben und Tod entscheiden müssten. Ob es tatsächlich zur Triage gekommen ist oder nicht, bleibt weiterhin unklar. Doch: Die Lage bleibt ernst. Auch in der Region Osnabrück ließ sich zum heutigen Dienstag, den 22. Dezember, ein sprunghafter Anstieg an Corona-Krankenhauspatienten beobachten, die entweder laborbestätigt mit dem Coronavirus infiziert sind oder bei denen begründeter Corona-Verdacht besteht. Unsere Redaktion fragte im Klinikum Osnabrück und im Marienhospital Osnabrück nach, wie die Corona-Lage aussieht.
Weitere Betten können zur Verfügung gestellt werden
Nach Aussage von Michael Schiffbänker, Pressesprecher der Niels-Stensen-Kliniken, sind aktuell 14 Betten für COVID-19-Patienten im Marienhospital Osnabrück reserviert. „Im Bedarfsfall könnten im Marienhospital Osnabrück bis zu 42 Plätze auf der Intensivstation zur Behandlung von COVID-19-Patientinnen und Patienten bereitgestellt werden, weitere gegebenenfalls über andere Häuser des Verbundes“, so der Pressesprecher. Zum heutigen Dienstag, den 22. Dezember sind 15 Intensivplätze des Marienhospitals durch COVID-19-Patienten belegt.
Getrennte Versorgung
Im Klinikum Osnabrück stehen grundsätzlich mehr Intensivplätze für COVID-19-Patienten bereit: „Für COVID-19-Patienten können am Klinikum Osnabrück bis zu 70 intensivpflichtige und mehr als 100 nicht intensivpflichtige Betten vorgehalten werden“, schreibt Silvia Kerst, Pressesprecherin des Klinikums auf Anfrage unserer Redaktion am 17. Dezember 2020. Am vergangenen Donnerstag wurden im Klinikum Osnabrück neun intensivpflichtige und 38 (davon 16 Verdachtsfälle) nicht intensivpflichtige COVID-19-Patienten behandelt. „Die Abläufe im Klinikum sind so organisiert, dass Patienten mit COVID-19 und andere Erkrankte nicht miteinander in Berührung kommen und strikt voneinander getrennt behandelt und versorgt werden“, erläutert Kerst.
Weniger Neuinfektionen bedeuten weniger Corona-Patienten
Eine Triage in Osnabrück liegt folglich noch in weiter Ferne, aber die Lage bleibt angespannt. Das Krankenhauspersonal des Marienhospitals und des Klinikums arbeitet an der Belastungsgrenze und ist auf die Vernunft jedes Bürgers und jeder Bürgerin angewiesen. Jede vermiedene Corona-Neuinfektion könnte einen intensivpflichtigen COVID-19-Patienten weniger bedeuten.
Symbolfoto: Krankenhaus.