Der Vorstandssprecher von Thyssenkrupp Steel Europe (TKSE), Dennis Grimm, fordert von der Politik Zugeständnisse, um die Umstellung auf klimafreundlichere Produktionsmethoden zu beschleunigen. Aufgrund fehlender Infrastruktur und wettbewerbsfähiger Preise für Wasserstoff plant das Unternehmen, Erdgas länger als ursprünglich vorgesehen zu nutzen.
Klimafreundliche Umstellung in Duisburg
Die neue Direktreduktionsanlage in Duisburg, die rund drei Milliarden Euro kostet, spielt eine zentrale Rolle in den Umstellungsplänen von TKSE. Diese Anlage soll Eisenerz zunächst mit Erdgas, später dann mit Wasserstoff verarbeiten. Der Bund und das Land Nordrhein-Westfalen unterstützen das Projekt mit bis zu zwei Milliarden Euro, um die Wasserstoffwirtschaft zu fördern. „Unser Projekt ist und bleibt ein Wasserstoffprojekt“, betont Dennis Grimm laut dem „Spiegel“, doch seien politische Klarstellungen notwendig.
Herausforderungen und Zukunftspläne
Trotz bestehender Unsicherheiten wird der Bau der Direktreduktionsanlage fortgesetzt. TKSE hatte angekündigt, zwei von vier Hochöfen bis 2030 stillzulegen. Grimm zieht jedoch in Betracht, einen der verbleibenden Hochöfen über das Jahr 2035 hinaus zu betreiben, sofern Technologien zur CO2-Abscheidung und -Speicherung zur Verfügung stehen. „Dazu müsste diese Technologie zur Verfügung stehen, erlaubt und akzeptiert sein, wenn das dann eine nachhaltig bessere Lösung als der Einsatz von Wasserstoff wäre“, erklärt Grimm.
Es besteht auch die Möglichkeit, dass der Rohstahl künftig nicht mehr aus Duisburg stammt. Der Vorstand erwägt, Brammen auf dem Weltmarkt zuzukaufen. Grimm weist jedoch die Kritik des Betriebsrats zurück, dass die Hütte halbiert werden solle. TKSE plane, die Produktionskapazität von 11,5 auf ein Versandniveau von etwa neun Millionen Tonnen Stahl pro Jahr zu senken, was der zuletzt verkauften Menge entspreche: „Das ist aber keine Halbierung der Hütte“, so Grimm.
Verhandlungen mit IG Metall
Zusätzlich zu den technischen Herausforderungen steht TKSE vor sozialen und strukturellen Veränderungen. Der Vorstand plant, 5.000 Stellen abzubauen und den Standort in Kreuztal zu schließen. Grimm ruft die IG Metall zu Verhandlungen auf: „Wir wollen ab Januar Gespräche zum Stellenabbau und der möglichen Schließung in Kreuztal führen“, berichtet er. Bisher weigerte sich die IG Metall, über die Pläne zu verhandeln.
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