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Textilkunst trifft Geschichte: Exil e.V. präsentiert westafrikanische Kunstwerke zum Thema Kolonialismus im MIK

Organisiert vom Exil e. V. werden ab Samstag (5. August) zahlreiche westafrikanische Textilkunstwerke, die sich mit dem Kolonialismus befassen, im Museum Industriekultur in Osnabrück ausgestellt. Dies geschieht begleitend zur derzeit laufenden Sonderausstellung „Welthandel. Geschichte, Gegenwart, Perspektiven“.

Die Ausstellung „L’Océan Noir – The Black Ocean – O Oceano negro“, die am 5. August 2023 im Haseschachtgebäude des MIK eröffnet wird, zeigt textilbasierte Kunstwerke von William Adjété Wilson. In seiner künstlerischen Auseinandersetzung greift Wilson die Themen Kolonialismus und Sklavenhandel auf, die in direktem Zusammenhang mit globalen Handelsströmen stehen. Die gezeigten 18 Wandteppiche spiegeln fünf Jahrhunderte Geschichte von Versklavung und Befreiung wider, angefangen bei den ersten Kontakten zwischen westafrikanischen Fischern und Kolonisatoren im 16. Jahrhundert bis hin zum gegenwärtigen Rassismus, der immer noch von Schwarzen Menschen erlebt wird.

Künstler William Adjété Wilson / Foto: MIK
Künstler William Adjété Wilson / Foto: MIK

Werke bereits auf verschiedenen Kontinenten präsentiert

Die Ausstellung „L’Océan Noir“ stellt eine Serie von Werken des Pariser Künstlers Wilson vor, die bereits in Afrika, Europa und Nordamerika gezeigt wurden. Dank der Bemühungen von Exil e.V., der Seebrücke Osnabrück und Fridays for Future Osnabrück im Rahmen der Bürgerbeteiligung zum Friedensjahr 2023 konnte diese einzigartige Sammlung nach Osnabrück gebracht werden. Sie wird vom 5. August bis zum 8. Oktober 2023 im MIK präsentiert.

Präsentieren die neue Ausstellung: (von links) Vera Hierholzer (MIK), Lara Benteler (Exil e. V.) und Ralph Giesinger (Seebrücke Osnabrück). / Foto: MIK
Präsentieren die neue Ausstellung: (von links) Vera Hierholzer (MIK), Lara Benteler (Exil e. V.) und Ralph Giesinger (Seebrücke Osnabrück). / Foto: MIK

Wilson hat diese 18 handgewebten Wandteppiche in Zusammenarbeit mit Textilhandwerkerinnen und -handwerkern in Abomey, Benin, unter Verwendung einer traditionellen Applikationstechnik aus dem 12. Jahrhundert erstellt. Nach einer intensiven Erforschung seiner eigenen togolesischen Wurzeln und der jahrhundertealten Beziehungen zwischen Afrika, Europa und Amerika, sowie der Geschichte von Kolonialismus und Sklaverei, schuf Wilson diese Werkreihe, die von Entwurzelung und Identität, von Sklaverei, Widerstand und Empowerment erzählt. Sie steht im Dialog mit der Hauptausstellung „Welthandel. Geschichte, Gegenwart, Perspektiven“, in der der koloniale Einfluss und die globale Ausweitung des Handels im Laufe der Jahrhunderte dargestellt werden.

Künstler eröffnet Ausstellung selber

Parallel zur Ausstellung sind themenbezogene Veranstaltungen geplant, darunter ein Workshop mit dem Künstler William A. Wilson, Fachvorträge und Podiumsdiskussionen. Weitere Informationen gibt es hier. Der Künstler William Adjété Wilson wird persönlich bei der Ausstellungseröffnung am 5. August anwesend sein und seine Kunstwerke vorstellen.


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