So sieht die Zukunft der Ernährungswirtschaft aus: Neben konventionellen Produkten könnten zukünftig Mikroalgen und andere Rohstoffe als ressourcenschonende Proteinquellen eine maßgebende Rolle in der Lebensmittelproduktion spielen. Diese bieten zahlreiche Vorteile: Hohe Biomasseproduktivität, eine nahezu 100-prozentige Düngernutzungseffizienz oder die Möglichkeit, bisher als unfruchtbar geltende Flächen für die Produktion zu nutzen. Dies ist nur einer von vielen Ansätzen denen Forscher aus aller Welt derzeit nachgehen. Derartige Neuerungen in der Ernährungs- und Agrarwirtschaft stehen auch im Mittelpunkt des „Tags der Bioökonomie Weser-Ems“, der am 25. Februar in der Artland-Arena in Quakenbrück stattfindet.
Die Entwicklung neuer hochwertiger Lebensmittel ist die Kernaufgabe des DIL. Kein Wunder also, dass die hier entwickelten Lösungen eine wesentliche Rolle beim Fachtag spielen werden. Doch dieser ist nicht nur eine Plattform für Ideengeber, Forscher und Entwickler, sondern genauso für Unternehmer und Wirtschaftsförderer. Sie alle können einen Beitrag dazu leisten, um die Ernährungs- und Agrarwirtschaft voranzubringen. „Diese Branchen sind in unserer Region traditionell sehr stark. Wir wollen aber auch künftig Taktgeber für Innovationen sein und Impulse für die Wirtschaft und den Arbeitsmarkt setzen. Deshalb ist das Ziel, Wissen zu vernetzen, um neue Lösungen zu entwickeln“, sagt Michael Lübbersmann, Landrat des Landkreises Osnabrück und Sprecher des Strategierates.
Auf der Veranstaltung wird der Strategierat den Masterplan „Bioökonomie Weser-Ems 2020“ vorstellen, an dem in den vergangenen Monaten zahlreiche Experten gearbeitet haben. Dieser benennt Trends und Risiken, Chancen und Probleme. Das Ergebnis sind neun vorrangige Handlungsfelder. Diese reichen von technischen Innovationen in der landwirtschaftlichen Praxis über die Ausbildung von Fachkräften bis hin zur stofflichen Nutzung nachwachsender Rohstoffe. Hinzu kommen 25 Beispiele für gemeinsame Projekte. „Bioökonomie besteht nicht nur aus großangelegten politischen Strategien. Es ist wichtig, dass sie auch in der Praxis gelebt wird. Das Engagement in der Region Weser-Ems ist hierfür beispielhaft“, sagt Patrick Dieckhoff. Der Leiter der Geschäftsstelle des Bioökonomierates der Bundesregierung wird das Hauptreferat auf der Veranstaltung halten, Titel: „Bundesebene – Spitzenforschung für Spitzentechnologie.“ Neben seinen Ausführungen zum Masterplan „Bioökonomie Weser-Ems 2020“ wird er sich mit der Strategie auf Bundesebene sowie deren Schnittstellen zur regionalen Ebene befassen.
Zu den innovativsten Akteuren in der Ernährungswirtschaft gehört das Deutsche Institut für Lebensmitteltechnik (DIL), etwa mit den Forschungen rund um Mikroalgen. Diese könnten sowohl in der Futtermittelherstellung als auch in der Humanernährung zum Einsatz kommen, erläutert DIL-Vorstand Volker Heinz. Entsprechende Forschungsprojekte mit regionalen Partnern haben bereits begonnen. „Diese neuen Ansätze sind ein gutes Beispiel für die wissenschaftliche Leistungsstärke in der Region und von großer Bedeutung für die Zukunftsfähigkeit der hier ansässigen Wirtschaftszweige“, betont Heinz.
PM, LKOS