Die Anfälligkeit für Suchterkrankungen ist in den Branchen Gastronomie und Beherbergung besonders hoch, wie der aktuelle Morbiditäts- und Sozialatlas des Barmer-Instituts für Gesundheitssystemforschung zeigt. Besonders betroffen sind Regionen in ostdeutschen Ländern wie Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen, wobei Bremen die höchste Rate aufweist.
Situation in Niedersachsen
Der Atlas hat ergeben, dass im Jahr 2021 etwa 194 von 10.000 Einwohnern in Niedersachsen, die in der Gastronomie oder Beherbergungsbranche tätig sind, von einer Suchterkrankung, die mit Alkohol, Drogen oder Medikamenten zusammenhängt, betroffen waren. Branchen wie der Bergbau, die Energie- und Wasserversorgung, Entsorgung und das Baugewerbe verzeichneten rund 156 Fälle, während das Risiko in der Landwirtschaft, Forstwirtschaft und Fischerei am geringsten ist, mit etwa 90 Fällen pro 10.000 Einwohner.
Regionale Unterschiede
Dabei weisen die Daten der Barmer Niedersachsen/Bremen beachtliche regionale Unterschiede auf. Im Vergleich zum Bundesdurchschnitt von 183 Fällen pro 10.000 Einwohner ist die Rate in Niedersachsen (194 Fälle) noch moderat. Doch in ostdeutschen Bundesländern wie Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen sind die Raten mit etwa 244 und 226 Fällen pro 10.000 Einwohner überdurchschnittlich hoch. In Bremen wurde mit 274 Fällen pro 10.000 Einwohner der höchste Wert registriert.
Fallzahlen in den Kreisen
Auf Kreisebene ist laut „Neue Osnabrücker Zeitung“ bundesweit der Kreis Schwerin in Mecklenburg-Vorpommern mit 329 Fällen pro 10.000 Einwohner am stärksten betroffen. Dagegen verzeichnet der Kreis Würzburg in Bayern den geringsten Wert mit 95 Fällen pro 10.000 Einwohner. Innerhalb Niedersachsens führt Salzgitter mit 216 Suchtfällen pro 10.000 Einwohner, während Vechta mit 125 Fällen den niedrigsten Wert aufweist.
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