Die Kaufkraft von Rentnerhaushalten ist in den vergangenen Jahren nicht stärker gesunken als bei anderen Bevölkerungsgruppen, laut einer aktuellen Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW). Besonders während der ersten Phase der Corona-Pandemie und trotz der durch den Ukraine-Konflikt ausgelösten Preissteigerungen waren Rentner weniger stark von Einkommenseinbußen betroffen.
Stabile Kaufkraft trotz Pandemie und Inflation
Das IW berichtet, dass die Kaufkraft der Rentner seit 2018 um 1,7 Prozent gesunken ist, während sie bei anderen Haushalten um 2,2 Prozent zurückging. Eine mögliche Erklärung bietet die erste Phase der Corona-Pandemie: Während viele Erwerbstätige Einkommenseinbußen durch Kurzarbeit oder fehlende Geschäftsmöglichkeiten hinnehmen mussten, erhielten die Rentnerhaushalte ihre üblichen Rentenzahlungen.
Preissteigerungen treffen alle Haushalte gleichermaßen
Die Preissteigerungen für Energie, Verkehr und Nahrungsmittel, die sich aus dem Ukraine-Konflikt ergeben, haben die Rentnerhaushalte zwar belastet, jedoch nicht stärker als andere Haushalte. Das IW weist darauf hin, dass Rentner tendenziell weniger Auto fahren und daher weniger von den gestiegenen Energiekosten betroffen sind. Auch 2023 waren laut der Studie Rentner insgesamt nicht stärker von der Inflation betroffen als andere Haushalte.
Inflationsrate und Lebensmittelpreise
2018 betrug die Inflationsrate 5,9 Prozent, maßgeblich getrieben durch höhere Lebensmittelpreise. Dies hat insbesondere einkommensschwache Haushalte, zu denen auch Rentnerhaushalte zählen, stark belastet. So fehlten den unteren 20 Prozent der Rentner 2023 im Durchschnitt 324 Euro, um sich die gleichen Waren und Dienstleistungen wie fünf Jahre zuvor leisten zu können.
Expertenmeinung
Maximilian Stockhausen, IW-Ökonom und Autor der Studie, unterstützt die Ergebnisse: „Rentner sind ähnlich stark von der hohen Inflation betroffen gewesen wie sonstige Haushalte in der Bevölkerung.“ Er betont, dass die hohen Lebensmittelpreise im letzten Jahr insbesondere einkommensschwache Haushalte stark belastet haben. In diesem Zusammenhang lobt er die Wohngeld-Plus-Reform 2023 als „zielgenaue Entlastung“ für diese Haushalte. Da die Inflation aktuell wieder sinkt, hält Stockhausen weitere Entlastungsmaßnahmen vorerst für nicht notwendig.
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