Deutschlands Abhängigkeit von Rohstoffimporten ließe sich durch mehr Recycling offenbar signifikant senken. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des Ifeu-Instituts im Auftrag der Nichtregierungsorganisation Powershift, über die der „Spiegel“ berichtet. Im Zentrum der Untersuchung stehen die Metalle Kupfer, Aluminium, Eisen und Stahl sowie Nickel. 94 Prozent des „gesamten metallischen Rohstoffkonsums“ in Deutschland entfalle auf diese Basismetalle, so die Autoren.
Bislang gilt Rohstoffrecycling häufig als zu aufwendig und zu teuer. Durch Pandemien oder Naturkatastrophen infolge des Klimawandels sei aber künftig immer wieder mit Lieferunterbrechungen aus rohstoffreichen Ländern zu rechnen. Zudem erfordere der Klimawandel, dass bis zum Jahr 2030 „Peak Mining“ erreicht werde, also der Höhepunkt des treibhausgasintensiven Abbaus primärer Rohstoffe. Anders seien die weltweiten Klimaziele nicht zu erreichen. Die Wiederverwendung von Rohstoffen werde dadurch zunehmend wichtig.
Deutschlands Potenzial ist laut der Studie enorm, kann jedoch nur genutzt werden, wenn ein Ausbau des Recyclingsektors erfolgt. Der Recyclinganteil von Eisen etwa ließe sich demnach bis 2050 mehr als verdoppeln. Wurde 2010 rund ein Drittel des hierzulande verwendeten Eisens aus sogenannten Sekundärrohstoffen gewonnen, könnten es in einigen Jahren schon 75 Prozent sein. Bei Aluminium ließe sich die Quote von 54 Prozent im Jahr 2010 auf 67 Prozent bis 2050 steigern, bei Kupfer immerhin noch von 56 auf 59 Prozent.
Foto: Container für Schrott und Abfall (Archiv), via dts Nachrichtenagentur