Während Ronald McDonald inzwischen in der Versenkung verschwunden ist und Colonel Sanders zwar noch immer die Becher und Pappschachteln von KFC ziert, aber wohl nur wenige echte Fans haben dürfte, setzt die kleine Burgerkette „Glückspilz“ aus Bielefeld voll auf Steffi, Social Media und auf organisches Wachstum.
Würde man eine Umfrage auf TikTok oder Instagram unter jungen Menschen durchführen, stünden die Chancen ganz gut, dass Steffi nicht nur in Sachen Beliebtheit, sondern auch bei der Bekanntheit ganz vorne liegt.
Und dabei hat Glückspilz, die Restaurantkette für die Steffi nicht nur Werbung macht, sondern auch regelmäßig selbst Burger brät und Bowls zubereitet, gerade einmal vier Filialen – davon seit knapp zwei Wochen eine in Osnabrück an der Pagenstecherstraße (Page).
Steffi und Glückspilz zeigen den Großen der Branche wie Marketing heute geht
Um zu verstehen, was den Erfolg von Glückspilz ausmacht und wie Steffi in das Erfolgskonzept von Glückspilz passt, muss man nicht nur Burger und Bowls testen, sondern auch in die Welt der jungen Zielgruppe eintauchen. Junge Menschen, die ihre Markenpräferenzen zunehmend über soziale Medien formen und die durch „klassische“ Werbekanäle wie Tageszeitungen, Radio oder Fernsehen kaum noch erreichbar sind.
Warum auch? Dafür gibt es doch TikTok, Insta, Spotify und Netflix (Anmerkung des Redakteurs: und die Hasepost).
Bei TikTok hat Markenbotschafterin Steffi (@steffieats) mal so eben schlappe 217.000 Follower! Zum Vergleich: Burger King Deutschland verfügt bei etwa 750 Filialen über 258.000 Follower, während KFC Deutschland mit rund 250 Filialen 165.000 Follower hat. Und McDonalds? Die Deutschlandzentrale des mit mehr als 1.500 Filialen zwischen Flensburg und Oberammergau vertretenen Konzerns verzichtet tatsächlich auf eine Präsenz bei TikTok und selbst der US-Mutterkonzern kommt auf kaum mehr als 4 Millionen TikTok-Follower.
Die Eröffnung in Osnabrück: Klappstühle und Gäste aus Berlin
Und wenn Steffi ankündigt, dass Osnabrück ein neuer Glückspilz aufmacht, dann kommen zwar nicht alle 217.000 Follower, aber es reichte um am Freitag vor zwei Wochen eine mehrere Hundert Meter lange Menschenschlange an die Page zu locken – einige Fans kamen sogar aus Berlin an die Hasestadt. Geduldig und teils auf Klappstühlen warteten die ausschließlich über Social Media aktivierten Fans darauf, dass „Osnabrück eskaliert„, wie das zugehörige TikTok-Video benannt wurde.
All das geschieht, „ohne unsere Burger unter Preis zu verkaufen“, wie Glückspilz Co-Gründer Umer Butt im Gespräch mit der HASEPOST betont. Er spielt damit auf Aktionen wie „Döner für einen Euro“ an, die andere Gastronomen nutzen, um schnell an Bekanntheit zu gewinnen.
Für die wartenden Glückspilz-Fans gab es dafür Capri-Sonne gegen die Hitze und die Chance auf eines von 100 „Goodie Bags“ mit Überraschungsinhalt wie Playstation 5 oder Apple EarPods… das kommt an!
„Irgendwann werden wir auch schneller expandieren müssen“, sinniert Umer Butt über die Pläne der Ostwestfalen, aber noch geht man das Thema organisch an und will keinesfalls zu schnell wachsen oder die Kontrolle aus der Hand geben.
Der Erfolg gibt den Glückspilz-Machern Recht. Damit sich das Osnabrücker Team erstmal in der neuen Küche einarbeiten kann und weil die Nachfrage direkt vor Ort in der Pagenstecherstraße schon so überraschend groß ist, gibt es aktuell noch keinen Bringdienst. Es kann selbstverständlich online vorbestellt werden, aber die Abholung müssen die Glückspilz-Kundinnen und Kunden noch selbst organisieren oder im Restaurant essen.
Glückspilz bringt den Smashed Burger nach Osnabrück
Besonders stolz ist Sercan, der Franchise-Nehmer der Osnabrücker Filiale, darauf, den „Smashed Burger“ an die Hase gebracht zu haben, eine Variante mit besonders vielem Röstaromen.
Die Burger werden vor Ort aus frischem Hackfleisch zubereitet – auf Wunsch gibt es aber auch eine vegetarische Variante. Die Pommes kommen im besonders knackigen „Crunch Cut“ und bei der Sauce, wie auch bei den Menüs spielt erneut Steffi eine besondere Rolle: Steffi hat nicht nur ihr eigenes „Secret Menu“, sondern auch eine eigene Sauce, die zu allen Burgern, Bowls und Pommes dazugestellt werden kann.
Aber warum eigentlich der Name „Glückspilz“? Die Begründung findet sich versteckt in einer Episode der Lieblingsserie des Co-Gründers Umer, der Netflix-Produktion „Haus des Geldes“.