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Statistikamt bestätigt Inflationsrate von 10 Prozent im November

Foto: Supermarkt, über dts

Wiesbaden (dts) – Das Statistische Bundesamt (Destatis) hat die Inflationsrate für den Monat November 2022 mit +10,0 Prozent bestätigt. Ende November war bereits eine entsprechende Schätzung veröffentlicht worden.

Die Inflationsrate hat sich damit nach +10,4 Prozent im Oktober leicht abgeschwächt. Gegenüber dem Vormonat sanken die Verbraucherpreise im November um 0,5 Prozent. Seit Beginn des Krieges in der Ukraine sind insbesondere die Preise für Energie und Nahrungsmittel merklich angestiegen und beeinflussen die Inflationsrate weiterhin erheblich. Infolge der Kriegs- und Krisensituation beeinflussen auch Lieferengpässe und Preisentwicklungen auf den vorgelagerten Wirtschaftsstufen die Inflationsrate, dadurch verteuerten sich auch andere Waren und Dienstleistungen.

Verschiedene Maßnahmen der Bundesregierung wurden bereits im Jahr 2022 umgesetzt. Unter anderem greift seit Oktober die Senkung der Umsatzsteuer für Gaslieferungen und Fernwärme von 19 auf 7 Prozent. Dies wirkte sich dämpfend auf die Teuerung dieser Energieprodukte aus. Die Preise für Energieprodukte lagen im November trotz der Entlastungsmaßnahmen um 38,7 Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats, der Preisanstieg schwächte sich jedoch etwas ab (Oktober 2022: +43,0 Prozent).

Haushaltsenergie verteuerte sich mit +53,2 Prozent nach wie vor besonders stark: So haben sich die Preise für Erdgas mit +112,2 Prozent mehr als verdoppelt, die Teuerung für Fernwärme betrug +36,6 Prozent. Auch das Heizen mit anderen Energieträgern wurde teurer: Die Preise für Brennholz, Holzpellets oder andere feste Brennstoffe erhöhten sich um 96,3 Prozent, die Preise für leichtes Heizöl lagen um 55,0 Prozent über denen des Vorjahresmonats. Strom verteuerte sich um 27,1 Prozent. Nicht nur für die Haushaltsenergie, auch für Kraftstoffe mussten Verbraucher deutlich mehr bezahlen (+14,6 Prozent).

Wesentliche Ursache für die teuren Energieprodukte insgesamt sind die internationalen Einkaufspreise, so die Statistiker. Zudem wirkte sich die zu Jahresbeginn gestiegene CO2-Abgabe (von 25 auf 30 Euro pro Tonne) weiterhin auf die Preisanstiege der Energieprodukte aus. Die Preise für Nahrungsmittel erhöhten sich im November 2022 um 21,1 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat, damit war hier der Preisanstieg mehr als doppelt so hoch wie die Gesamtteuerung. Insgesamt hat sich der Preisauftrieb für Nahrungsmittel seit Jahresbeginn sukzessive verstärkt (Oktober 2022: +20,3 Prozent).

Erneut wurden bei allen Nahrungsmittelgruppen Preiserhöhungen beobachtet: Erheblich teurer wurden Speisefette und Speiseöle (+41,5 Prozent), deutlich spürbare Anstiege gab es bei Molkereiprodukten und Eiern (+34,0 Prozent), Brot und Getreideerzeugnissen (+21,1 Prozent) sowie Gemüse (+20,1 Prozent). Ohne Energie lag die Inflationsrate im elften Monat des Jahres bei +6,6 Prozent. Wie stark aktuell die Nahrungsmittelpreise Einfluss auf die Gesamtteuerungsrate nehmen, zeigt sich an der Inflationsrate ohne Berücksichtigung von Energie und Nahrungsmitteln: Sie lag deutlich niedriger bei +5,0 Prozent und damit nur halb so hoch wie die Gesamtinflationsrate. Die Preise für Waren insgesamt erhöhten sich im November gegenüber dem Vorjahresmonat um 17,1 Prozent, teilte das Bundesamt weiter mit.

Verbrauchsgüter, zu denen unter anderem Energie und Nahrungsmittel gehören, verteuerten sich mit +22,8 Prozent noch stärker. Die Preise von Gebrauchsgütern lagen binnen Jahresfrist um 6,6 Prozent höher (zum Beispiel Möbel und Leuchten: +9,9 Prozent; Fahrzeuge: +9,1 Prozent). Die Preise für Dienstleistungen insgesamt lagen um 3,6 Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats. Darunter verteuerten sich die Nettokaltmieten um 1,9 Prozent, die aufgrund des großen Anteils an den Konsumausgaben der privaten Haushalte stark ins Gewicht fallen.

Deutlicher erhöhten sich zum Beispiel die Preise in Gaststättendienstleistungen (+9,8 Prozent), Leistungen für Friseur und Körperpflege (+7,5 Prozent) sowie die Wartung und Reparatur von Fahrzeugen (+7,4 Prozent). Durch das Auslaufen des 9-Euro-Tickets fielen bereits im September 2022 die Preisentlastungen im öffentlichen Regional- und Personennahverkehr weg: Binnen Jahresfrist verteuerten sich im November 2022 die Preise sowohl für die Bahntickets im Nahverkehr (+2,5 Prozent) als auch für die kombinierten Tickets für Bahn, Bus und Ähnliches (+2,0 Prozent). Hingegen waren nur wenige Dienstleistungen günstiger, beispielsweise die Telekommunikation (-1,3 Prozent).


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dts Nachrichtenagentur
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Ein Artikel der Nachrichtenagentur dts.

  

   

 

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