Mit dem am 1. August gestarteten Programm „Startchancen“ investieren Bund und Länder zwei Milliarden Euro jährlich über zehn Jahre. Ziel dabei ist es, den Bildungserfolg von der sozialen Herkunft zu entkoppeln und für mehr Chancengerechtigkeit zu sorgen. So werden 4.000 Schulen in schwieriger Lage gefördert, um gezielte Schul- und Unterrichtsentwicklung voranzutreiben. Ein Forschungsverbund aus rund 20 wissenschaftlichen Einrichtungen soll das Vorhaben begleiten und evaluieren. Daran beteiligt ist auch die Mathematik an der Universität Osnabrück. Die Förderbescheide wurden vor Kurzem den beteiligten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern übergeben.
Uni Osnabrück ist DZLM-Standort
Für das Schulfach Mathematik ist das Deutsche Zentrum für Lehrkräftebildung Mathematik (DZLM) zuständig, welches mit finanzieller Förderung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung das Startchancen-Kompetenzzentrum Mathematik eingerichtet hat, um die Unterstützungssysteme der Länder und die Schulen wissenschaftlich zu begleiten. Geleitet wird das Kompetenzzentrum von Susanne Prediger am IPN Leibniz-Institut für die Pädagogik der Naturwissenschaften und Mathematik; beteiligt sind neben der Uni Osnabrück die DZLM-Standorte TU Dortmund, Pädagogische Hochschule Freiburg sowie die Universitäten Münster, Paderborn und Potsdam.
Schulfächerübergreifender Forschungsverbund
Eingebunden ist es in den schulfächerübergreifenden Forschungsverbund zur wissenschaftlichen Begleitung des Startchancen-Programms, das die beteiligten Schulen sowie ihr Steuerungs- und Unterstützungssystem evaluieren soll. Der Verbund umfasst insgesamt 20 wissenschaftliche Institute und Hochschulen mit einem breiten fachlichen Hintergrund. Die Gesamtkoordination übernimmt das Leibniz-Institut für Bildungsforschung und Bildungsinformation (DIPF) in Frankfurt am Main.
Datengestützte Unterrichtsentwicklung
In Osnabrück geht es vor allem um die sogenannte Datengestützte Unterrichtsentwicklung, wie die Mathematikprofessorin Dr. Hedwig Gasteiger erklärt. Konkret wollen die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler herausfinden, wie es Lehrkräften gelingen kann, Unterricht aufgrund von Informationen, die zum Beispiel aus nationalen Vergleichsarbeiten oder anderen Lernausgangslagenerhebungen vorliegen, so weiterzuentwickeln, dass möglichst alle Schülerinnen und Schüler bestmöglich profitieren. „Auf diese Weise hoffen wir, den Mathematikunterricht künftig so voranzubringen, dass er an die individuellen Voraussetzungen der Schülerinnen und Schüler andockt und eine für alle passgenaue Anregung mathematischen Lernens in den Fokus stellt“, so Prof. Gasteiger.