Auch wenn Osnabrück nicht immer als Vorreiter gilt, hat sich unsere Hasestadt bundesweit einen Namen auf dem Gründungsmarkt gemacht. Osnabrück und innovativ – ja, das passt sehr gut. Und es lohnt sich genauer hinzuschauen: In unserer neuen Artikelreihe „Start up“ in Osnabrück wollen wir genau das tun und mit der Osnabrücker Startup-Szene auf Tuchfühlung gehen. Seid gespannt auf zahlreiche Ideen für die Stadt und das Leben der Zukunft!
Warum ausgerechnet „Osnabrück“ und „innovativ“ so gut zusammen passen, haben wir in Teil eins unserer neuen Artikelreihe gelernt. Wichtige Player dabei sind die drei Startup-Zentren, die es in unserer Hasestadt bereits gibt. Nachdem wir zuletzt einen Blick auf den OHA geworfen haben, ist nun das SmartCityHouse an der Reihe.
Das SmartCityHouse im Überblick
Gegründet wurde das SmartCityHouse im Oktober 2021 als jüngstes der insgesamt drei Osnabrücker Startup-Zentren. Während im OHA Gründungswillige aus der Gesundheitsbranche gefördert werden, liegt der Fokus im SmartCityHouse auf Ideen, die Städte in Zukunft attraktiver machen können. „Der Fokus liegt auf Themen wie Energie und Wasser, Kreislaufwirtschaft, Mobilität und Logistik oder Bereichen wie Wohnen, Leben und Wirtschaften“, erklärt Philipp Markhardt, Business Development Manager im SmartCityHouse. Gesucht werden dabei in der Regel technologische und digitale Lösungen, die unsere Städte nachhaltiger und lebenswerter machen.
Was passiert genau im SmartCityHouse?
Bevor wir in die Details gehen, einige Beispiele für solche technologischen und digitalen Lösungen: Intelligente Verkehrssteuerung, digitale Verkehrsdatenerfassung, sektorengekoppelte Energieversorgungslösungen, aber auch digitale Kundenplattformen für den Einzelhandel, digitale Zugangsmöglichkeiten für Gebäude oder Plattformen zur Beteiligung der Bürger bei der Transformation der Energieversorgung im Bestand sind Themen, die im SmartCityHouse bereits behandelt wurden.
Und damit zur Arbeit im smarten Startup-Zentrum: „Grundsätzlich haben wir zwei Standbeine: einmal die Förderung von Startup-Formaten sowie das Company Building“, erläutert Markhardt. Startup-Formate unterstützt das SmartCityHouse – wie auch der OHA – in einem Accelerator-Programm. Darin wird Gründungswilligen über einen Zeitraum von sechs Monaten etwa dabei geholfen, erste oder neue Kunden zu akquirieren. In bisher zwei sogenannten Batches wurden und werden so insgesamt bereits acht Startup-Ideen gefördert. Nach dem Abschluss des Accelerator-Programmes sei aber noch nicht Schluss, so Markhardt. „Im Optimalfall entsteht eine langfristige Zusammenarbeit.“
SmartCityHouse als Company Builder
Beim zweiten Standbein, dem Company Building, geht das SmartCityHouse aktiv auf Gesellschafter sowie das wachsende Netzwerk zu – bestehend aus weiteren Kooperationspartnern und perspektivisch auch Bürgerbeteiligungen. So wolle man Herausforderungen und Ideen mit etablierten Playern besprechen, um gemeinsam an Lösungen zu arbeiten, sagt Markhardt. Derzeit arbeitet das SmartCityHouse bereits mit acht Gesellschaftern zusammen, darunter unter anderem das Energieunternehmen Q1, das Logistikunternehmen Hellmann, die Sparkasse Osnabrück oder die Stadtwerke Osnabrück. Bei zwei weiteren Partner befinde man sich im Onboarding-Prozess.
Auch wenn es um die Finanzierung geht, spielen die Gesellschafter eine entscheidende Rolle, denn das SmartCityHouse wird – anders als beispielsweise der OHA – komplett privatwirtschaftlich gefördert. „Zu den Gesellschaftern kommen noch viele Kooperationspartner dazu, die uns inhaltlich und finanziell unterstützten“, erklärt Markhardt.
Wie werde ich Teil eines Batches?
Für die Batches können sich Gründungswillige bewerben. „Wir sichten dann alle Bewerbungen, machen eine Vorfilterung und laden zum Pitch-Day ein, an dem sich die Gründerinnen und Gründer vor unseren Gesellschaftern präsentieren können“, berichtet Markhardt. Bei einem „Go“ der Gesellschafter stehen den Gründungswilligen zahlreiche Unterstützungsangebote wie Infrastruktur, Mentoring, Workshops, Finanzierung oder strategische Partnerschaften zur Verfügung.
Wenngleich sieben der bislang acht geförderten Ideen aus der Region kommen, sei es keine Voraussetzung, Osnabrückerin oder Osnabrücker zu sein. „Natürlich ist es schön, wenn die Idee aus der Region kommt, aber wir wollen uns auch für nationale Ideen öffnen“, meint Markhardt. Schließlich sei es nicht nur in Osnabrück absolut notwendig, neue Lösungen im Bereich Smart City zu finden.
Interessiert euch das Thema Smart City noch weiter? Dann schaut doch mal beim SmartCityHouse vorbei – dort geht’s auch zu den Bewerbungen. Und sonst: Bleibt dran – in den kommenden Wochen werden wir euch die ein oder andere Idee näher bringen.