Der Rat der Stadt Osnabrück hat am Dienstag (1. Oktober) einen wichtigen Beschluss zur Zukunft des Stadions an der Bremer Brücke gefasst. Mit den Stimmen der Mehrheitsgruppe aus SPD, Grünen und Volt sowie der CDU wurde ein geänderter Vorschlag zur Sanierung des Stadions angenommen, der gegenüber der ursprünglichen Beschlussvorlage der Verwaltung einige wesentliche Änderungen vorsieht. Die Gruppe FDP/UWG, die Linke und AfD stimmten dagegen.
Bedeutende Rolle des Stadions hervorgehoben
In dem verabschiedeten Antrag bekräftigt der Rat erneut die Bedeutung des VfL Osnabrück und seines traditionsreichen Stadions für die Stadt und die Region. Schon in den Jahren 2019 und 2020 hatte der Rat die Relevanz des Standorts an der Bremer Brücke betont und sich für dessen Erhalt ausgesprochen. Auch diesmal stellte er klar, dass eine Sanierung und Modernisierung zwingend notwendig sei und die Stadt sich finanziell angemessen beteiligen solle.
Klimaschutz und Drittnutzung als neue Schwerpunkte
Eine entscheidende Neuerung im nun beschlossenen Antrag betrifft den Fokus auf den Klimaschutz und die Drittnutzung des Stadions. So sollen die Planungen nicht nur den Neubau der Ost-, Süd- und Westtribünen für ein Stadion mit mindestens 16.000 Plätzen vorsehen, sondern auch einen verbesserten Lärm- und Lichtschutz für die Umgebung. Außerdem soll das Stadion durch die Nutzung von Photovoltaikanlagen und eine klimaneutrale Wärmeversorgung den heutigen Anforderungen des Klimaschutzes entsprechen.
Darüber hinaus wird die Möglichkeit einer vielseitigen Drittnutzung geprüft. Neben wirtschaftlichen und sportlichen Zwecken sollen auch soziale, soziokulturelle und kulturelle Veranstaltungen für die Bürgerinnen und Bürger Osnabrücks ermöglicht werden. Geprüft wird zudem, ob im Innenraum des Stadions künftig auch Konzerte stattfinden könnten. Auch die Einrichtung von Quartiers- und Begegnungsräumen sowie eine gastronomische Nutzung an Nicht-Spieltagen wird in die Planungen einbezogen.
Investitionen und Beteiligung der Öffentlichkeit
Der geänderte Antrag sieht vor, dass für die Planungsleistungen der ersten vier Phasen ein investiver Zuschuss in Höhe von 4,4 Millionen Euro freigegeben wird. Damit sollen unter anderem die Objekt- und Fachplanung sowie die Projektsteuerung finanziert werden. Im Haushalt 2025 wird zudem ein Betrag von jährlich 150.000 Euro für das Projektmanagement eingeplant, das sich auch um die Akquise von Drittmitteln kümmern soll.
Eine weitere Neuerung ist die Einführung eines Begleitgremiums, das den Planungsprozess unterstützt. Dabei sollen Anwohner, Fans sowie politische Vertreter eingebunden werden. Der Rat fordert die Verwaltung auf, gemeinsam mit dem VfL Osnabrück einen entsprechenden Vorschlag zu erarbeiten.
Weitere Prüfungen und keine endgültige Entscheidung zur Sanierung
Trotz der umfangreichen Planungen ist eine endgültige Entscheidung zur Durchführung der Sanierungsmaßnahmen noch nicht getroffen worden. Nach Abschluss der Planungsphase 3, spätestens jedoch nach der Phase 4, soll dem Rat eine fortgeschriebene Planung mit detaillierter Kostenberechnung vorgelegt werden. Erst dann wird entschieden, ob und in welchem Umfang die Stadt Osnabrück Finanzmittel für die Sanierung bereitstellt. Die beihilferechtliche Zulässigkeit der bereitgestellten Mittel muss zudem sichergestellt werden.
Geldgeber gesucht
Der Rat forderte die Verwaltung sowie den VfL Osnabrück außerdem auf, nach weiteren Zuschuss- und Fördermöglichkeiten zu suchen. Dies könnte durch Crowdfunding, aber auch durch Kooperationen mit dem Landkreis, Bund und Land sowie privaten Geldgebern geschehen. Ziel sei es, die Finanzierung des Projekts breiter aufzustellen.