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Stadt Osnabrück möchte Trinkwasserbrunnen installieren: Sind das Keimschleudern?

Zunehmende Hitzewellen und Trockenperioden haben gezeigt, dass sich der Klimawandel auch in Deutschland und somit in Osnabrück deutlich bemerkbar macht. Um sich besser auf die steigenden Herausforderungen vorzubereiten, plant die Stadt die Installation von frei zugänglichen Trinkwasserbrunnen mit Leitungswasser. Diese Maßnahme soll nicht nur dazu dienen, den Bürgerinnen und Bürgern qualitativ hochwertiges Trinkwasser zur Verfügung zu stellen, sondern auch Teil eines umfassenden Hitzeaktionsplans werden.

Der Grundsatzbeschluss der Verwaltung berücksichtigt verschiedene Überlegungen und Anregungen aus Mitteilungen und Beschlussvorlagen sowie die Ergebnisse der Ratssitzung im Juni 2023 zum Thema Hitzevorsorge. Nach einer sorgfältigen Prüfung verschiedener Modelle hat sich das Produkt der Firma Kalkmann als besonders geeignet herausgestellt. Die rechteckige, senkrechtstehende Form soll nicht nur gestalterische Vorteile, sondern auch eine hohe Widerstandsfähigkeit und Wartungsfreundlichkeit bieten.

40.000 bis 45.000 Euro pro Brunnen

Die Anschaffungs- und Installationskosten belaufen sich auf 40.000 bis 45.000 Euro pro Trinkwasserbrunnen, die jährlichen Bewirtschaftungskosten liegen bei 5.100 Euro. Die Betriebszeiten der Trinkbrunnen sind von Anfang April bis Ende Oktober eines Jahres vorgesehen, um eine wirtschaftliche Gestaltung der Installations- und Unterhaltungskosten zu gewährleisten.

Im Stadtentwicklungsausschuss sieht man die Anschaffung positiv – ebenso in der Verwaltung. „Ich glaube, die Sensibilität für das Thema in der Verwaltung ist da. Aber wir reißen nicht die Fußgängerzone für einen einzigen Trinkwasserbrunnen auf, sondern müssen das im Zuge von anderweitigen Bauarbeiten machen“, sagte Stadtbaurat Frank Otte (Grüne) in der Ausschusssitzung. So könnte zum Beispiel ein solcher Brunnen im Zuge weiterer Bauarbeiten auf dem letzten Teilstück der Großen Straße am Nikolaiort entstehen.

Zunächst sind vier Standorte vorgesehen

Bisher sind vier Standorte für die Trinkbrunneninstallation vorgesehen, darunter der Platz der Städtefreundschaften (Volkshochschule), der umgestaltete Ledenhof, der Pastor-Karwehl-Platz (Schinkel) und die Große Straße. Weitere Standorte könnten in Zukunft ergänzt werden, insbesondere im Zusammenhang mit geplanten Bauvorhaben von Stadt oder Stadtwerken. Die Gruppe SPD/Grüne/Volt schlägt zum Beispiel weitere Standorte am Adolf-Reichwein-Platz, im Bereich von Marktplatz und Dom, zwischen Neumarkt und Nikolaiort sowie im Zuge der Sanierung auf beiden Seiten des Neumarkts vor.

Sind öffentliche Trinkwasserbrunnen hygienisch einwandfrei?

Doch sind solche öffentlichen Trinkwasserbrunnen eigentlich Keimschleudern? Eine im Jahr 2020 durchgeführte Studie des unabhängigen Instituts Fresenius zeigte, dass viele Leitungswässer, die in öffentlichen Trinkbrunnen entnommen wurden, mikrobiologische und chemische Belastungen aufwiesen. Deutschlandweit wurden dazu 30 Wasserproben an öffentlichen Trinkbrunnen entnommen und qualitativ analysiert. 33 Prozent wiesen fakultativ pathogene Keime auf. Diese können für schwer immun geschwächte Menschen, also zum Beispiel für Babys, Krebs- und Aidskranke, ein gesundheitliches Risiko darstellen. Auf diese Gefahr wies in der Sitzung des Stadtentwicklungsausschusses auch Heiko Panzer (SPD) hin, weshalb man laut Beschlussvorlage zertifizierte Produkte verwenden und regelmäßige mikrobiologische Wasserproben entnehmen müsse.


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Dominik Lapp
Dominik Lapp
Dominik Lapp ist seit 2023 Redaktionsleiter der HASEPOST. Der ausgebildete Journalist und Verlagskaufmann mit Zusatzqualifikation als Medienberater, Social-Media- und Eventmanager war zuvor unter anderem als freier Reporter für die Osnabrücker Nachrichten, die Neue Osnabrücker Zeitung und das Meller Kreisblatt sowie als Redakteur beim Stadtmagazin The New Insider und als freier Autor für verschiedene Kultur-Fachmagazine tätig. Seine größte Leidenschaft gilt dem Theater, insbesondere dem Musical und der Oper, worüber er auch regelmäßig auf kulturfeder.de berichtet.

  

   

 

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