SPD-Führung überrascht von Ehrung für Gerhard Schröder
Die Entscheidung des Parteibezirks Hannover, Ex-Bundeskanzler Gerhard Schröder für seine 60-jährige Mitgliedschaft zu ehren, hat bei der SPD-Führung für Verärgerung gesorgt. Der SPD-Parteivorstand ehrt Schröder nicht und der Schatzmeister Dietmar Nietan sprach sich gegen eine solche Ehrung aus. Die Ehrung soll am 27. Oktober stattfinden und der stellvertretende SPD-Fraktionsvorsitzende Matthias Miersch soll eine Laudatio halten. Diese Entscheidung kommt für die Partei zu einem unpassenden Zeitpunkt, da sie vor den Landtagswahlen in Bayern und Hessen mit schlechten Ergebnissen rechnen muss. Die SPD-Landesverbände Bayern und Hessen wollten die Ehrung zunächst nicht kommentieren. Der SPD-Bezirk Hannover weigerte sich, die Namen der geladenen Gäste zu nennen und erklärte dies mit Datenschutzgründen. Die Veranstaltung soll nicht presse-öffentlich sein, was unüblich ist. Die Ehrung soll im Kurt-Schumacher-Haus, dem Sitz des SPD-Bezirks, stattfinden. Der vorgesehene Laudator, Herbert Schmalstieg, früherer Hannoveraner Oberbürgermeister, verteidigte Schröder und kritisierte die SPD-Bundesspitze. Er betonte Schröders Verdienste als Ministerpräsident in Niedersachsen und Bundeskanzler und wird in seiner Laudatio auf diese eingehen. Er wies die Kritik der SPD-Führung an Schröder zurück und forderte, die Verdienste Schröders anzuerkennen.
Quelle: dts Nachrichtenagentur