Die SPD, FDP und Linke lehnen den Vorschlag der CDU für ein steuerfreies Einkommen für Rentner bis zu 2.000 Euro im Monat ab, da sie der Ansicht sind, dass dieser Vorschlag vor allem wohlhabende Senioren begünstigt und nicht zur Bekämpfung des Fachkräftemangels beiträgt.
Opposition gegen CDUs „Aktivrente“
Die stellvertretende SPD-Fraktionsvorsitzende Dagmar Schmidt sagte dem „Tagesspiegel“, dass die CDUs Vorschlag für eine „Aktivrente“ weder gerecht noch effektiv gegen den Fachkräftemangel sei. Sie sagte: „Es ist aber weder ein gerechter Vorschlag, noch ist es ein wirksamer Vorschlag im Kampf gegen den Fachkräftemangel.“ Die SPD-Politikerin wies darauf hin, dass bereits Anreize bestünden, über das Renteneintrittsalter hinaus weiterzuarbeiten, wie z.B. ein sechsprozentiger Rentenzuschlag für jedes zusätzliche Arbeitsjahr.
Kritik an der Begünstigung bestimmter Berufsgruppen
Schmidt kritisierte auch, dass der Vorschlag höher verdienende Berufsgruppen wie Professoren und Anwälte bevorzugen würde, während diejenigen, die über Jahrzehnte körperlich schwer gearbeitet haben, benachteiligt würden. Sie warb für einen „armutsfesten Mindestlohn und gute Tariflöhne“, anstatt „Scheindebatten“ zu führen.
Alternativer Vorschlag der FDP
Der FDP-Arbeitsmarktpolitiker Carl-Julius Cronenberg äußerte ebenfalls Kritik am CDU-Vorschlag und verwies auf die Komplexität, die dieser dem Steuerrecht hinzufügen würde. „Anreize zur Beschäftigung von Vollrentnern sind vernünftig“, sagte er, aber das vorgeschlagene Instrument stünde vielen Beschäftigten, wie z.B. Handwerkern, nicht zur Verfügung.
Linke fordert Rentenerhöhung
Dietmar Bartsch, der Fraktionsvorsitzende der Linken, sagte, dass anstatt der Steuerfreiheit für Erwerbseinkommen von Rentnern, es wichtiger sei, die Renten zum 1. Januar 2024 außerordentlich und zusätzlich um zehn Prozent zu erhöhen. Er betonte, dass Rentner, die freiwillig arbeiten möchten, hohe steuerliche Freigrenzen haben sollten.