Wer an Berufe im Filmbusiness denkt, dem fallen sicher zuerst die typischen Tätigkeiten wie Kameramann, Regisseur oder Schauspieler ein. Filmproduktionen sind aber komplexe temporäre Projekte, wo Dutzende unterschiedliche Berufe zur Anwendung kommen. Um den Film gelingen zu lassen, müssen alle Beteiligten Spezialisten auf ihrem Gebiet sein und Ihre Talente müssen wie kleine Zahnräder ineinandergreifen. Filmproduktionen sind immer Teamwork, wo alle ihr Bestes geben. In diesem Artikel stellen wir spannende Berufe vor, die so gut wie bei jeder Filmproduktion benötigt werden.
Der Drehbuchautor
Das Schreiben eines Drehbuchs ist ein professioneller Job, der ein breites Verständnis von Handlung, Charakterentwicklung und Erzählformen erfordert. Um Erfolg zu haben, muss man seine Kreativität mit einem ausgebildeten Gespür für die Mechanismen des Storytellings kombinieren. Auch kennen gute Autoren ihr Sujet und verbringen viel Zeit mit einer eingehenden Recherche.
Voraussetzung ist, dass der Drehbuchautor die Grundlagen des Schreibens für Film und TV sicher beherrschst. Das bedingt nicht nur, sich besondere Handlungen und Charaktere auszudenken und niederzuschreiben, sondern auch, das Wissen, Drehbücher den Konventionen entsprechend anzulegen, da Geschichten in den verschiedenen Spielfilm-Genres unterschiedlich funktionieren. Auch ist es wichtig, Erfahrung in der Film- und Fernsehbranche zu haben. Wer weiß, wie die Filmindustrie funktioniert und über ein entsprechendes Netzwerk verfügt, hat einen Vorsprung.
Die Aufnahmeleitung
Der Aufnahmeleiter ist bei den Dreharbeiten am Set immer präsent. Er ist bei Filmproduktionen verantwortlich für die Planung, Organisation und Durchführung der Filmaufnahmen im Aufnahmestudio oder vor Ort. Die Anzahl der Aufgaben, die der Aufnahmeleiter übernimmt, ist von der Art und dem Budget des jeweiligen Produktion bestimmt. Bei kleineren Projekten wird die Aufgabe meist nur mit einer Person ausgefüllt. Bei größeren Filmprojekten führt der 1. Aufnahmeleiter ein Team von Assistenten. Der Chef-Assistent wird als der 2. Aufnahmeleiter bezeichnet.
Typische Aufgaben der Aufnahmeleitung sind die Unterstützung bei der Planung der Dreharbeiten, sich kümmern um erforderliche Drehgenehmigungen, Parkplätze und Absperrungen. Der Aufnahmeleiter betreut weitere externe Aufgabenbereiche, wie zum Beispiel das Locationscouting, Logistik und Materialplanung. Er wirkt mit bei der Erstellung von Drehplänen und der Tagesdisposition. Auch kümmert er sich um das Wohlergehen der Schauspieler, organisiert Räumlichkeiten für die Darsteller und bestellt Dienstleister für Garderobe, Make-up und Haare.
Der Aufnahmeleiter ist Teil der Produktion und damit dem Produktionsleiter unterstellt. In Absprache mit der Produktionsleitung und der Regie, werden die Drehpläne auf Grundlage des Drehbuchs erstellt. In einem Drehplan wird der Ablauf der Szenen für die einzelnen Drehtage genau festgelegt.
Der Bühenbildner
Der Bühnenbildner spielt eine wichtige Rolle bei der gestalterischen Planung und dem Aufbau von Filmsets. Das Ziel des Bühnenbildner ist es, ein Filmbild zu schaffen, das die Handlung unterstützt und den Film glaubhaft werden lässt.
Viele Einsteiger in diesen Beruf haben einen Abschluss in Kunst, Schreinerhandwerk oder Architektur. Gestalterische Fähigkeiten sind hier gefragt, ein gutes Verständnis für Design und die Fähigkeit, die Vorgaben der Regie, innerhalb des Zeitplans und den Budgetvorgaben umzusetzen.
Bühnenbildner bleibt viel gestalterische Freiheit beim Design ihrer Entwürfe. In Absprache mit der Produktion können sie experimentieren und originell sein. Oft ergeben sich interessante Zusammenarbeiten mit weiteren Künstlern aus spannenden Bereichen. Dazu gehören Theaterregisseure, Schauspieler, Bildhauer, Musiker und Tänzer. Stellenweise findet man Angebote für die Ausbildung zum Filmarchitekten Szenenbildner oder Bühnenmaler. Aber auch ein Praktikum kann helfen, das notwendige Knowhow zu erlernen. Zu den Grundlagen einer Ausbildung gehört zum Beispiel Zeichnen, Kunstgeschichte, Geschichte des Theaters, Werkstoffkunde, Textilkunde, Typographie, Fotografie und praktisches Arbeiten mit Metall und Holz.
Der Synchronsprecher
Kurz nach Ende des Stummfilms, gab es bereits die ersten Synchronsprecher. Viele Menschen, die als Synchronsprecher arbeiten, kommen aus der Schauspielszene oder haben eine Ausbildung in Sprechkunst und Sprecherziehung. Unter den Synchronsprechern findet man öfter auch Moderatoren, Radiosprecher oder Comedians mit Bühnenerfahrung. Wer noch keine Ausbildung im professionellen Sprechen hat, ist gut beraten, eine Akademie für Sprechkunst zu besuchen. Alternativ kann man sich Training bei einem Sprech-Coach gönnen und dort seine Stimme formen lassen.
Synchronsprecher müssen fähig sein, unterschiedlichen Stimmungen im Film die passende Stimme zu geben. Für eine professionelle Tätigkeit in der Sprecherszene ist ein klarer Ausdruck, aber auch eine dialektfreie Aussprache wichtig.
Hochdeutschsprechende Personen werden bevorzugt, da sie häufiger eingesetzt werden können. Für regionale Zielgruppen werden aber auch Sprecher mit einem landestypischen Dialekt eingesetzt. Auch eine gutes Gefühl für Timing ist in diesem Beruf essenziell. Jedes Wort muss so gesprochen werden, dass es genau zu den Lippenbewegungen des Originaldarstellers passt. Dazu muss der Sprecher sich in den Charakter hineinversetzen können, um die Figur authentisch klingen zu lassen.