Josef Schuster, der Vorsitzende des Zentralrats der Juden in Deutschland, äußert Unverständnis gegenüber jüdischen AfD-Anhängern. Trotz keiner offensichtlichen antisemitischen Aussagen im Parteiprogramm der AfD, führe die Verwendung von Begriffen wie „Volksgemeinschaft“ zu Bezügen einer völkischen Ideologie, warnte Schuster.
Schuster kritisiert jüdische AfD-Anhänger
Josef Schuster, der Zentralratsvorsitzende der Juden, bekundete im Interview mit dem „Tagesspiegel“ (Dienstagsausgabe) sein Unverständnis über jüdische Anhänger der AfD. Er charakterisierte die Untergruppe „Juden in der AfD“ als „nettes Feigenblatt“. Bemerkenswert ist seine Aussage: „Es gibt das Vorurteil, alle Juden seien klug. Allein diese Gruppe, so klein sie sein mag, beweist, dass das Vorurteil falsch ist“.
Begriffliche Bezüge zu völkischer Ideologie
Obwohl im Parteiprogramm der AfD laut Schuster „nichts per se Antisemitisches“ zu lesen sei, würden durch Begriffe wie „Volksgemeinschaft“ Bezüge zu einer völkischen Ideologie hergestellt. „Auch die rechtsextremen Netzwerke der Partei zeigen doch eindeutig, worum es geht“, erklärte der Interessenvertreter. Er hob hervor, dass AfD-Politiker die Schoah relativierten und eine Abkehr von der Erinnerungskultur forderten. „Die AfD kann damit keine Partei für Juden sein. Sie ist eine Partei, in der sich Antisemiten zu Hause fühlen können“, kritisierte der Zentralratsvorsitzende.
Keine Unterstützung für AfD-Verbot
Trotz seiner Kritik sprach sich Schuster nicht für ein Verbot der AfD aus. „Meine Sorge ist, dass ein Verbotsversuch das Gegenteil bewirkt, wenn er nicht erfolgreich ist“, erläuterte er. Menschen, die heute AfD wählten, würden nicht einfach verschwinden und könnten nicht ignoriert werden. „Ich glaube, ein Verbot ist keine geeignete Methode, AfD-Wähler von dieser Ideologie abzubringen“, so Schuster abschließend.
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