Ulrich Schneider, Hauptgeschäftsführer des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes, unterstützt den Vorschlag von Kanzler Olaf Scholz (SPD) zur Erhöhung des Mindestlohnes auf 15 Euro. Die aktuellen Armutzahlen in Deutschland sind laut Schneider alarmierend, doch durch politischen Willen und Maßnahmen wie die Erhöhung des Kindergeldes, des Kinderzuschlags und des Mindestlohnes ist eine Reduzierung möglich.
Stärkung des Mindestlohns als effektives Mittel gegen Armut
Ulrich Schneider, Hauptgeschäftsführer des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes, erklärt gegenüber dem “Redaktionsnetzwerk Deutschland”: “Aktuelle Zahlen des Statistischen Bundesamtes zeigen: Auch 2023 verbleibt die Armut in Deutschland auf erschreckend hohem Niveau. Man kann Armut allerdings bekämpfen, wenn nur der politische Wille da ist.” Als Beispiele für effektive Maßnahmen nennt er die Erhöhung des Kindergeldes und des Kinderzuschlags, die zu einem Rückgang der Armut bei Familien mit Kindern und insbesondere bei Alleinerziehenden und kinderreichen Familien geführt haben. Auch die Erhöhung des Mindestlohnes sei ein effektives Mittel: “Gleiches gilt für die Erhöhung des Mindestlohnes, die zu einem wahrnehmbaren Rückgang der Armut bei abhängig Beschäftigten geführt hat. Die Daten sollten der Bundesregierung Mut machen, mit einer Erhöhung auf 15 Euro nun den nächsten notwendigen Schritt zu gehen.”
Notwendigkeit der Verbesserung von Alterssicherungen
Neben der Erhöhung des Mindestlohnes betont Schneider auch die Bedeutung von armutsfesten Mindestrenten und spürbaren Leistungsverbesserungen in der Altersgrundsicherung. Insbesondere bei alten Frauen sieht er dringenden Handlungsbedarf: “Hier ist sofortiges Handeln angezeigt. Mit einer Stabilisierung des Rentenniveaus allein ist es nicht getan.”
Armut in Deutschland bleibt auf hohem Niveau
Trotz eines leichten Rückgangs gegenüber den Vorjahren bleibt die Armut in Deutschland auf einem hohen Niveau. Nach den jüngsten Daten des Statistischen Bundesamtes liegt die Armutsquote 2023 bei 16,6 Prozent. Dies entspricht 14,1 Millionen Menschen, die als arm gelten. Laut Schneider ist ein andauernder politischer Wille unerlässlich, um diese Zahlen zu reduzieren.
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