Die Bundesbeauftragte für Aussiedlerfragen und nationale Minderheiten, Natalie Pawlik (SPD), äußert Bedenken hinsichtlich der Anfälligkeit von Russlanddeutschen für russische Propaganda. Sie beobachtet eine erhöhte Empfänglichkeit für Desinformationskampagnen, insbesondere unter denjenigen, die russischsprachige Medien konsumieren.
Russlanddeutsche als Zielgruppe
Die Regierungsbeauftragte Natalie Pawlik (SPD), sieht eine besondere Gefahrenquelle in russischsprachigen Medien. „Die meisten Russlanddeutschen sind voll in unsere Gesellschaft integriert und verstehen sich selbst als Deutsche“, sagte sie dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“. Zugleich betonte sie aber, dass „Russlanddeutsche und russischsprachige Menschen in besonderem Maße russischer Desinformation und Propaganda ausgesetzt“ seien, weil sie explizit als Zielgruppe anvisiert würden. Dies gelte vor allem, so Pawlik, wenn diese Personengruppe russischsprachige Medienangebote konsumiert, da sie dadurch einfacher zu erreichen seien.
Individuelle Fälle problematisch
Während Pawlik betonte, dass Pauschalisierungen und Stigmatisierungen in dieser Frage jeglicher Grundlage entbehrten, wies sie dennoch auf potenzielle Gefahren hin. Sie schloss nicht aus, dass „sich einzelne in der Bundesrepublik lebende Russlanddeutsche und russischsprachige Menschen mit Russland solidarisieren und sich im Einzelfall sogar proaktiv für nachrichtendienstliche Aktivitäten andienen oder hierfür anwerben lassen“.
Insgesamt stellte die SPD-Politikerin jedoch klar, dass die überwiegende Mehrheit der in Deutschland lebenden Russlanddeutschen gut integriert sei und sich als Teil der deutschen Gesellschaft verstehe. Jedoch zeige sich, dass die durch Russland propagierte Perspektive von einigen Russlanddeutschen und russischsprachigen Menschen unterstützt werde.
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