Seit Beginn des Angriffskriegs gegen die Ukraine hat Russland seine Waffenproduktion laut deutschen und ukrainischen Regierungsvertretern sowie Wissenschaftlern deutlich intensiviert. Trotz westlicher Sanktionen und Ausfuhrsperren produziert Russland vermehrt Rüstungsgüter, darunter Raketen, Marschflugkörper und Drohnen.
Steigende russische Rüstungsproduktion trotz Sanktionen
Deutsche und ukrainische Regierungsvertreter bestätigten gegenüber der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“ (FAS), dass Russland seit dem Beginn des Angriffskriegs gegen die Ukraine seine Waffenproduktion signifikant steigern konnte. Laut Auswärtigem Amt ist eine „substanzielle Erhöhung der staatlichen Ausgaben Russlands für die Rüstungsproduktion“ beobachtet worden. Militärausgaben machen mittlerweile 40 Prozent des aktuellen Staatshaushalts aus. Wladyslaw Wlasjuk, Berater von Präsident Wolodymyr Selenskyj, bestätigte ebenfalls, „dass die russische Waffenproduktion in vielen Sektoren zunimmt“, insbesondere bei Raketen, Marschflugkörpern und Drohnen.
Steigende Produktionszahlen und mangelnde Wirkung der Sanktionen
Laut einem Bericht der „New York Times“ hat Russland seine Produktion von Panzern und Artilleriegranaten verdoppelt. Julian Cooper, emeritierter Direktor des Zentrums für Russland- und Osteuropakunde an der Universität Birmingham, und der Wirtschaftswissenschaftler Benjamin Hilgenstock von der Kyiv School of Economics bestätigten den Anstieg der Produktion von Kampfpanzern und anderen Rüstungsgütern. Trotz westlicher Ausfuhrsperren gelingt es Russland laut Cooper und Hilgenstock, mit den Produktionserhöhungen Schritt zu halten.
Die begrenzte Kapazität der russischen Rüstungsindustrie
Obwohl Russland weitere Importe sanktionierter „Schlachtfeldkomponenten hoher Priorität“ verzeichnet, bemerkte Janis Kluge von der Stiftung Wissenschaft und Politik, dass das Land „nicht genug Produktionslinien“ habe, um für einen langen Krieg ausreichende Mengen an Panzern, Raketen und Munition herzustellen. Ein Mangel an modernen westlichen Maschinen, computergesteuerten Fräsen und digitalen Steuergeräten stellt einen „Flaschenhals“ dar. Ukrainische und deutsche Regierungskreise bestätigen diese Einschätzung und fügen hinzu, dass die russische Rüstungsproduktion aufgrund „technischer Hürden“ weiterhin behindert wird.