Die Zahl der in Deutschland lebenden afghanischen Staatsangehörigen ist seit 2013 signifikant angestiegen, wobei die meisten von ihnen Flüchtlinge sind. Dies geht aus Informationen des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge (Bamf) hervor.
Zunahme afghanischer Staatsbürger in Deutschland
Ende Juni waren laut Bamf 395.655 afghanische Staatsangehörige im Ausländerzentralregister erfasst, gegenüber lediglich 66.974 Afghanen Ende 2013. Die Zuwanderung von Afghanen nahm insbesondere seit der Machtübernahme der Taliban in Kabul vor zwei Jahren zu. Über Evakuierungsflüge und Aufnahmeprogramme kamen seitdem über 30.300 Afghanen nach Deutschland.
Asylanträge und Aufnahme gefährdeter Personen
Die Anzahl der Asylerstanträge von Afghanen stieg ebenfalls an, mit über 31.000 Anträgen bis Ende Juli dieses Jahres, im Vergleich zu insgesamt etwa 36.000 Anträgen im Vorjahr und mehr als 23.000 im Jahr 2021.
Unter den Neuankömmlingen befanden sich laut Bamf über 4.100 ehemalige afghanische Ortskräfte und deren Familien, insgesamt 19.300 Personen. Zudem wurden „weitere besonders gefährdete Afghanen“ aufgenommen, vor allem Menschen aus den Bereichen Menschenrechte, Zivilgesellschaft, Medien, Kultur und Wissenschaft. Unter dieser Gruppe reisten bislang etwa 2.600 Personen ein, zusammen mit ihren Familien insgesamt über 11.000 Personen.
Deutschland führt EU-Vergleich an
Das Bamf stellt fest: „Im EU-Vergleich hat Deutschland damit in den vergangenen Jahren die mit Abstand höchste Zahl an Einreisen gefährdeter afghanischer Staatsangehörige ermöglicht.“