Nach dem Leistungsrückgang deutscher Schüler in der jüngsten Pisa-Studie fordern verschiedene Institutionen einschließlich der Gewerkschaft für Bildung und Erziehung (GEW) und des Kinderschutzbundes dringende Maßnahmen. Während die GEW einen „Masterplan“ gegen Bildungsarmut und soziale Ungerechtigkeit vorschlägt, kritisiert der Kinderschutzbund das System als Benachteiligung für arme Kinder und sieht die Defizite aus der Corona-Pandemie nicht aufgeholt.
GEW fordert Masterplan gegen Bildungsarmut
Die GEW hat einen „Masterplan“ gegen Bildungsarmut und soziale Ungerechtigkeit gefordert. Anja Bensinger-Stolze, Mitglied des GEW-Vorstands, sagte den Zeitungen der Funke-Mediengruppe: „Die enge Kopplung von Schulerfolg und Elternhaus ist das Kardinalproblem des Schulsystems“. Sie sprach sich dafür aus, die individuelle Förderung von Schülern zu verbessern, und forderte die Länder auf, ihre Anstrengungen zur Bekämpfung des Lehrer- und Fachkräftemangels im Bildungswesen zu verstärken.
Kinderschutzbund: Unzureichende Aufhebung der Pandemie-Defizite
Für die Präsidentin des Kinderschutzbundes, Sabine Andresen, sind die PISA-Ergebnisse ein weiterer Beweis für die systematische Benachteiligung armer Kinder im deutschen Bildungswesen. Sie kritisierte die mangelnde politische Priorisierung der Rechte von Kindern und Jugendlichen und warnte, dass die aktuellen Lese- und Rechenfähigkeiten der Kinder im Durchschnitt schlechter seien als 2018.
Lehrerverband und Ifo-Institut fordern mehr Anstrengungen
Der Deutsche Lehrerverband forderte mehr Anstrengungen im Bereich der frühkindlichen Bildung. Der Präsident des Verbands, Stefan Düll, plädierte für verpflichtende Vorschuljahre, Sprachstand-Tests in Kitas und eine gezielte Sprachförderung. Derweil warnte das Münchener Ifo-Institut vor einer Bedrohung des wirtschaftlichen Wohlstands durch die schlechten PISA-Ergebnisse. „Gute Bildung ist die wichtigste Basis für unseren Wohlstand“, sagte Ludger Wößmann, Leiter des Ifo-Zentrums für Bildungsökonomik.
Reaktion der Kultusministerkonferenz
In Reaktion auf die Veröffentlichung der Pisa-Ergebnisse setzt die Präsidentin der Kultusministerkonferenz, Katharina Günther-Wünsch (CDU), auf eine Stärkung der Basiskompetenzen. „Die KMK schärft derzeit ihre Empfehlungen für die Grundschulen und bereitet eine deutliche Stärkung des Deutsch- und Mathematikunterrichts vor“, sagte die Berliner Bildungssenatorin. Sie betonte auch die Notwendigkeit von Sprachförderung und Unterstützung für Jugendliche mit Zuwanderungshintergrund.
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