In den ersten sieben Monaten des Jahres 2023 verzeichnet Deutschland eine Abnahme der Ertrinkungsunfälle, doch die Zahlen bleiben alarmierend hoch, wie die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) mitteilt.
DLRG: Abnahme an Ertrinkungsunfällen
In den ersten knapp sieben Monaten dieses Jahres sind mindestens 192 Menschen in deutschen Gewässern ertrunken. Das sind 21 weniger als zum gleichen Zeitpunkt im Jahr zuvor. „Der Sommer macht nun schon eine längere Pause“, sagte DLRG-Präsidentin Ute Vogt. „Andernfalls läge die Zahl der Ertrunkenen sicher nahe der des Vorjahres.“ Seit Beginn der Badesaison im Mai kamen 123 Menschen ums Leben, 13 weniger als im Vergleichszeitraum 2022.
Saisonale Trends und Risikofaktoren
„Wie schon vergangenes Jahr lockte ein sehr warmer Mai bereits viele Wassersporttreibende und Badende an die Gewässer“, so Vogt. „Hierbei kam es wieder zu vielen Unfällen in den noch kühlen Gewässern.“ Die meisten Unfälle ereignen sich weiterhin im Binnenland, vorwiegend an unbewachten Gewässern. In Freigewässern ertranken 179 Menschen, was 93 Prozent aller Fälle entspricht.
Regionale Unterschiede in den Unfallzahlen
Während in Seen mit 75 Todesfällen weniger Unglücke zu verzeichnen waren (2022: 93), blieb die Anzahl in Flüssen konstant. In Kanälen starben mit 17 Personen mehr als im Vorjahreszeitraum. Allein im Juni fanden vier Männer im Dortmund-Ems-Kanal den Tod. In der Nord- und Ostsee starben neun Menschen, vier mehr als im Vorjahr.
Demografie der Ertrunkenen
Fast vier von fünf aller Ertrunkenen waren männlich (79 Prozent). Fast die Hälfte der Verunglückten (44 Prozent) war älter als 50 Jahre, acht waren Kinder im Vor- und Grundschulalter.
Wassersport als Risikofaktor
Zwölf tödliche Unfälle verzeichnete die DLRG bei Wassersportaktivitäten wie Stand-up-Paddling und Bootfahren.