Berlin: Im ersten Halbjahr 2023 erhielt das Deutsche Rote Kreuz (DRK) 670 Suchanfragen aktueller Vermisstenfälle, die meisten davon betrafen Schutzsuchende, die den Kontakt zu ihren Angehörigen verloren haben.
Anzahl der Suchanfragen beim DRK steigt
Laut DRK gab es im ersten Halbjahr 2023 ca. 670 Anfragen wegen aktueller Vermisstenfälle. Bei den meisten dieser Anfragen handelte es sich um Schutzsuchende, die auf der Flucht den Kontakt zu ihren Angehörigen verloren hatten. Die Angaben stammen aus einem Bericht des DRK an das Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND).
Hohe Nachfrage bei Vermisstenfällen
Die meisten Vermissten, nach denen gesucht wird, stammen überwiegend aus der Ukraine, Afghanistan, Syrien, Irak, Iran und Eritrea. Im Vergleich dazu gab es im gesamten Jahr 2022 insgesamt 1.344 neue Suchanfragen. „Wir versuchen, Antworten zu finden für Menschen, an denen jeden Tag die Ungewissheit zerrt“, erklärte DRK-Präsidentin Gerda Hasselfeldt in ihrer Stellungnahme gegenüber dem RND.
DRK-Suchdienst: Ein Anker für verzweifelte Angehörige
Der DRK-Suchdienst bietet auch Beratung zur Familienzusammenführung an und ist oft ein Anker für Angehörige in ihrer verzweifelten Suche. Das DRK „sorgt in vielen Fällen für Aufklärung“, betonte Hasselfeldt.
Nach wie vor Anfragen zu Vermissten des Zweiten Weltkriegs
Neben Aktuellen Fällen ist der DRK-Suchdienst auch immer wieder mit der Klärung von Vermisstenfällen aus dem Zweiten Weltkrieg beschäftigt. Hier gingen im ersten Halbjahr 2023 bereits 4.348 Anfragen ein, im gesamten Jahr 2022 waren es 10.277.
Das DRK hat schon eine lange Tradition in der Suche nach Vermissten, seine Arbeit in diesem Bereich reicht bereits über 150 Jahre zurück.