Die im Berliner Kanzleramt bestehende Rohrpostanlage, ursprünglich für das Jahr 2025 zur Abschaltung vorgesehen, wird nun doch weiterhin in Betrieb bleiben. Hauptgrund für diesen Schritt sind Geheimdokumente, die gegen Spionage geschützt und nicht elektronisch weitergeleitet werden können.
Die Zukunft der Rohrpostanlage
Ein Sprecher der Regierung gab gegenüber der „Süddeutschen Zeitung“ Auskunft, dass pro Monat noch rund 1.000 Sendungen über die Rohrpostanlage im Kanzleramt bewegt werden: „Dabei handelt es sich in der Regel um eilige Vorgänge, die nicht elektronisch oder per Hausbotendienst weitergeleitet werden können, zum Beispiel weil sie der Geheimhaltung unterliegen oder im Original unterschrieben werden müssen.“ Aufgrund der genannten Vorteile sei eine Ablösung der Rohrpostanlage derzeit nicht vorgesehen, so der Regierungssprecher.
Hintergründe und Kosten
In den Vorjahren wurde jedoch immer wieder angekündigt, mit der vollständigen Einführung der elektronischen Akte solle das mit Druckluft betriebene Kommunikationssystem im Kanzleramt 2025 abgeschaltet werden. Der Unterhalt der Anlage kostet das Kanzleramt momentan rund 15.000 Euro jährlich.
Das Rohrpostsystem, das eine Technik aus dem 19. Jahrhundert nutzt, ist seit Inbetriebnahme 2001 ununterbrochen in Nutzung. Über diese Anlage können wichtige Dokumente durch das gesamte Gebäude verschickt werden. Insgesamt umfasst das System zwei Linien mit 36 Stationen und einer Länge von etwa 1.300 Metern.
Die Nutzung der Rohrpost im Kanzleramt
Von Kanzler Olaf Scholz (SPD) über den Kanzleramtschef bis zu Referatsleitern und dem Ostbeauftragten sind wichtige Mitarbeiter per Rohrpost miteinander vernetzt. Scholz ist über die Rohrpostnummer „1“ zu erreichen, der Kabinettssaal über die „2“. Trotz der anhaltenden Nutzung ist in dem geplanten Erweiterungsbau des Kanzleramts auf der anderen Spreeseite laut einem Regierungssprecher allerdings keine neue Rohrpostanlage vorgesehen.
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