Die ehemalige Bundeslandwirtschaftsministerin und Grünen-Politikerin Renate Künast hat angekündigt, bei der nächsten Bundestagswahl nicht mehr zu kandidieren. Sie plant, sich in den verbleibenden Monaten ihrer Amtszeit auf agrarpolitische Projekte zu konzentrieren und Platz für jüngere Politiker zu machen.
Rückzug aus der Politik
Die Berliner Abgeordnete Renate Künast (Grüne) erklärte in einem Brief an ihren Kreisverband in Tempelhof-Schönberg, dass sie bei der nächsten Bundestagswahl nicht mehr kandidieren werde. Laut einem Bericht des Tagesspiegels schrieb sie: “Es ist jetzt Zeit, um Platz für Jüngere zu machen”. Künast blickt in dem Brief auf ihre politische Laufbahn zurück, die von ihrer Zeit im Berliner Abgeordnetenhaus bis hin zu ihrer Amtszeit als Ministerin für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz in der rot-grünen Bundesregierung reicht.
Agrarpolitik im Fokus
In den verbleibenden Monaten ihrer Amtszeit will sich Künast, die nun Sprecherin ihrer Fraktion für Ernährung und Landwirtschaft ist, auf verschiedene Projekte in ihrem Fachbereich konzentrieren. “Wir müssen die Zahlungen an die Landwirtschaft neu ausrichten, Anreize setzen für Klimaschutz, Boden- und Gewässerschutz und den Schutz von Artenvielfalt”, schrieb die Grünen-Politikerin in ihrem Brief. Auch will sie das Kindermarketinggesetz bei überzuckerten Lebensmitteln von Landwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne) unterstützen und betont: “Diese Aufgabe ist nicht trivial. Ernährungsbedingte Erkrankungen gehören mittlerweile zu den höchsten Todesursachen.”
Erfahrung und Engagement
Mit dem Rückzug von Künast verlieren die Grünen eine ihrer erfahrensten Politikerinnen. Vor ihrer Amtszeit als Landwirtschaftsministerin führte sie im Jahr 2000 kurzzeitig die Partei gemeinsam mit Fritz Kuhn. Nach dem Ende von Rot-Grün wurde Künast 2005 zur Fraktionsvorsitzenden der Grünen im Bundestag ernannt. Ihre Bewerbung als Regierende Bürgermeisterin von Berlin scheiterte 2011. In ihrem Abschiedsbrief versichert sie jedoch: “Ich bleibe Politikerin, Euch erhalten und schaue mal, welche Aufgaben noch so kommen”. Sie blickt optimistisch auf die kommenden Wahlen im Herbst und zieht Hoffnung aus den jüngsten Wahlen in Frankreich und Großbritannien: “Diese Zuversicht kann uns jetzt für die Wahlen im Herbst tragen.”
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