Blick auf das YPSO-Gebäude
Es geht voran am Neumarkt: Seit zwei Wochen laufen die privaten Reinigungsarbeiten am Neumarkt bereits – mittlerweile sind erste Fortschritte gut erkennbar. Damit der zentrale Platz künftig auch sauber bleibt, wird die Hilfe von Stadt und Ordnungsamt benötigt.
„Quasi in Vollzeit“ reinigt die Initiative BPA (Best Place Advertising) Osnabrücks Schandfleck zur Zeit, erzählt Omar El-Zein, einer der drei dahintersteckenden Jung-Unternehmer, die sich der großen Reinigungsaufgabe angenommen haben. Vorher-Nachher-Vergleiche machen die Fortschritte deutlich:
Gut erkennbar sind die Entwicklungen insbesondere am ehemaligen YPSO-Gebäude, an dem Boden und Fugen mit dem Hochdruckreiniger gesäubert sowie Plakate und Schmierereien an den Wänden entfernt wurden. Zum Vorschein kommen dabei sogar einige Stücke “Nostalgie“, wie etwa angekündigte Ladenschließungen aus dem Jahr 2014 oder Angebote für einen Döner ab drei Euro.
„Brauchen mehr Mülltonnen“
„Das Saubermachen ist das eine, das Sauberhalten das andere. Für letzteres brauchen wir städtische Unterstützung, die bislang ausbleibt“, berichtet El-Zein. „Ein Beispiel: Am Neumarkt steht eine Mülltonne. Die Tonne war vor unseren Arbeiten vollkommen verdreckt und ist immer noch kaputt. Das reicht für tausende Menschen, die hier täglich verkehren einfach nicht. Die Stadt hat unsere Anfrage nach weiteren Mülltonnen allerdings abgelehnt. Wir brauchen aber mehr Mülltonnen, damit wir nicht immer wieder alles von vorne reinigen müssen.“
Auf Anfrage der HASEPOST erklärte eine Sprecherin der Stadt: „Das was die Unternehmer dort machen ist eine gute Sache. Grundsätzlich zu den Mülltonnen: Die Edelstahlboxen wie sie am Neumarkt steht, lassen sich nicht einfach so aufstellen. Außerdem bedeuten neue Mülltonnen nicht automatisch, dass die Menschen ihren Müll auch darin entsorgen. Das sieht man gut im Schlossgarten, wo viele Mülltonnen stehen und trotzdem Müll daneben liegt.“ Die kaputte Mülltonne am Neumarkt soll nun zeitnah repariert werden.
Positives Feedback aus der Bevölkerung
Auch mit der Polizei hätten sie sich zusammengesetzt, berichten die Jung-Unternehmer. „Wir haben angefragt, ob es einen Ahndungskatalog bezüglich Zigaretten wegwerfen und ähnliches gibt. Die Polizei auf auf die Zuständigkeit des Ordnungsamtes verwiesen. Das Ordnungsamt wiederum ist damit überfordert und geht auch am oft betrunkenen Klientel vor Ort mit Scheukappen vorbei. Die Polizei könnte unterstützen, wird dazu aber vom Ordnungsamt gar nicht benachrichtigt“, klagt Leonardo Swadzba, ebenfalls von der BPA. Seine Forderung: „Wir brauchen ein Ordnungsamt, das mehr Präsenz zeigt und durchgreift!“
Ohne diese Hilfe könne der Neumarkt nicht langfristig sauber gehalten werden. Vom Reinigen halten diese Widrigkeiten die Jung-Unternehmer und ihre Initiative allerdings nicht ab: „Wir machen in den kommenden Wochen weiter. Man sieht jetzt schon, dass es sauberer wird, und auch das Feedback der vorbeikommenden Bürgerinnen und Bürger ist positiv“, so die El-Zein und Swdzba abschließend.
