Die geplante Krankenhausreform von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) wird von der Mehrheit der deutschen Kliniken skeptisch gesehen, insbesondere in Bezug auf erhoffte Verbesserungen in der Behandlungsqualität und der Personalsituation.
Mangelnde Verbesserungen erwartet.
Laut einer Erhebung der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG) unter 448 Allgemeinkrankenhäusern glauben 60 Prozent der befragten Kliniken nicht, dass die Behandlungsqualität durch die Reform verbessert wird. Nur ein Prozent ist „voll und ganz“ von einer Verbesserung überzeugt. Bei der Frage nach Effekten auf die Personalsituation zeichnet sich ein ähnliches Bild: 73 Prozent der befragten Kliniken erwarten nicht oder eher nicht, dass sich die Chancen auf dringend benötigtes Personal erhöhen. Gerald Gaß, Vorstandsvorsitzender der Krankenhausgesellschaft, kommentiert dies ernüchternd: „Die Politik verkennt gerne, dass Personal kein Wanderzirkus ist, den man von A nach B schicken kann.“
Befürchtungen von Schließungen
Die Befragung zeigt auch Sorgen bezüglich der Zukunft der Krankenhäuser: 44 Prozent der befragten Kliniken befürchten, dass Fachabteilungen geschlossen werden. 27 Prozent rechnen mit Schließungen einzelner Krankenhausstandorte, 15 Prozent befürchten sogar die Schließung des gesamten Krankenhauses. Laut Umfrage nehmen die Erwartungen von Schließungen mit steigender Klinikgröße tendenziell ab.
Die Befragung fand vom 17. bis zum 19. Juli statt und unterschiedliche Rückläufe nach Krankenhausgrößen wurden durch eine statistische Gewichtung entsprechend der Verteilung der Bettengrößenklassen in der Grundgesamtheit ausgeglichen.