Der Nationale Diskriminierungs- und Rassismusmonitor des Deutschen Zentrums für Integrations- und Migrationsforschung zeigt auf, dass in Deutschland insbesondere schwarze Menschen von Diskriminierung durch Behörden und Polizei betroffen sind. Nicht nur sind die Konsequenzen und die Intensität der Diskriminierung ungleich verteilt, sondern auch Ämter und Behörden scheinen besonders negative Bewertungen zu erhalten.
Die Ungleichheit der Diskriminierungserfahrungen
Naika Foroutan, die Direktorin des Forschungsinstituts, erklärte: „Die Intensität sowie die Konsequenzen erlebter Diskriminierung sind in Deutschland ungleich verteilt“. Foroutan fügte hinzu, dass Diskriminierung am häufigsten Bevölkerungsgruppen trifft, die rassistisch markiert sind und deren Zugehörigkeit zu Deutschland immer wieder Gegenstand der öffentlichen Debatten ist. Hierzu gehören schwarze, asiatische und muslimische Menschen. Mehr als jede zweite schwarze Person (54 Prozent) berichtete von Rassismuserfahrungen in der Öffentlichkeit.
Spezielle Diskriminierung durch Polizei und Ämter
Besorgniserregend ist, dass 41 Prozent der schwarzen Männer und 39 Prozent der muslimischen Männer rassistische Diskriminierung bei der Polizei erfahren. Weiße Männer sind mit neun Prozent vergleichsweise seltener betroffen. Ähnlich verhält es sich bei den Frauen: Ein Drittel der schwarzen Frauen (34 Prozent) erlebt Rassismus bei der Polizei, im Vergleich zu fünf Prozent der weißen Frauen.
Medizinische Versorgung und Diskriminierung
Frank Kalter, ein weiterer Direktor des Instituts, wies auf einen weiteren Diskriminierungsaspekt hin: „Schwarze, muslimische oder asiatische Frauen und Männer geben jeweils mehr als doppelt so häufig wie der Rest der Bevölkerung an, im letzten Jahr medizinische Behandlungen aus Angst vor Schlechterbehandlung verzögert oder vermieden zu haben.“ Die Studie zeigt eindeutig, dass Diskriminierungs- und Rassismuserfahrungen auch sehr deutlich mit Angststörungen oder depressiven Symptomen zusammenhängen.
Die Studie und ihre Finanzierung
Für den Monitoringbericht wurden von Juni bis November 2022 über 21.000 Personen in Deutschland befragt. Darüber hinaus wurden für den Schwerpunkt Gesundheit weitere qualitative Studien durchgeführt und weitere Daten erhoben oder neu ausgewertet. Der Deutsche Bundestag hat im Juli 2020 erstmals Mittel bereitgestellt, um den Nationalen Diskriminierungs- und Rassismusmonitor aufzubauen. Die aktuelle Bundesregierung hat dessen fortlaufende Finanzierung im Koalitionsvertrag bekräftigt.
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