Radentscheid Osnabrück wünscht sich mehr Tempo 30-Zonen – wie hier in der Liebigstraße / Foto: Niklas Kemper
Noch bis zu den Sommerferien sammelt der Radentscheid Osnabrück Unterschriften für sein Bürgerbegehren für sicheren Radverkehr. Jetzt zeigte der Radentscheid Osnabrück Negativbeispiele der Radverkehrsinfrastruktur auf. Dabei konnten Mitglieder der Initiative Julia Hamburg, Grünen-Spitzenkandidatin für die Landtagswahl und Landrätin Anna Kebschull auch Verbesserungspotenziale aufzeigen, die über die Zuständigkeiten der Stadt hinausgehen.
Zu den fünf Zielen des Radentscheids Osnabrück gehören der Ausbau eines sicheren Radwegenetzes, komfortable Radwege an Hauptverkehrsstraßen, die Entschärfung von gefährlichen Kreuzungen sowie mehr Abstellanlagen. Darüber hinaus soll die für ein lebenswertes Osnabrück so wichtige Mobilitätswende konsequent und transparent gefördert werden.
Mehr Tempo 30-Anordnungen
Mit Blick auf viel zu schmale Schutzstreifen wie in der Liebigstraße wünscht sich der Radentscheid mehr Tempo 30-Anordnungen und mehr Entscheidungsmöglichkeiten bei den Kommunen. „Es gibt seit 2017 bereits ein Modellprojekt, das aber leider nicht umgesetzt wird. Von der aktuellen Landesregierung ist da bis Oktober wohl nichts mehr zu erwarten. Die neue Landesregierung muss dann schnell handeln. Wo kein Platz für sichere Radwege ist, muss das Tempo zwingend runter – bevor Unfallschwerpunkte entstehen“, so Inke Gehrling.
Große Einfallstraßen sind wichtige Routen für Radverkehr
Neben den Radfahrstreifen in Mittellage auf dem Wall steuerte die Gruppe auch die Pagenstecherstraße an. Hier hat die Stadt nach dem letzten tödlichen Unfall angekündigt, aktiv zu werden. „Passiert ist aber immer noch nichts“, ärgert sich Thomas Benke. „Dabei sind gerade die großen Einfallstraßen auch wichtige Routen für den Radverkehr. Auch Radfahrerinnen und Radfahrer sind Pendler*innen und Kund*innen.“ Darüber hinaus berühren sie den Einflussbereich des Landkreises. „Wie geht es hinter der Stadtgrenze eigentlich weiter? Auch das muss mitgedacht werden. Insofern muss sich die Stadt hier auch mit dem Landkreis abstimmen. Wir haben genügend Kommunen in Fahrraddistanz.“
Weitere Forderung gegenüber der Landesebene waren eine gute finanzielle Ausstattung für den Radwegebau, ein Programm für Radschnellwege sowie eine landesweite Lastenradförderung, von der auch Privatpersonen profitieren. Symbolisch unterstützen Hamburg und Kebschull das Bürgerbegehren mit dem Eintrag in die Soli-Liste.
Interessierte Bürgerinnen und Bürger, die beim Sammeln der Unterschriften helfen wollen, können sich per Mail melden. Auch Spenden und die Anmeldung zum Newsletter sind online möglich.