Donnerstagabend zogen rund 50 Schülerinnen und Schüler durch acht Osnabrücker Kneipen und führten Laien spannende Experimente aus Chemie, Physik und Naturwissenschaften vor.

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20 Experimente hatten die Nachwuchsforscher der Angelaschule, des Ratsgymnasiums, des Gymnasiums „In der Wüste“ und des Schüler-Forschungs-Zentrums Osnabrück für „PubScience – Die lange Nacht der Experimente“ vorbereitet. Stündlich wechselten die Gruppen die Kneipen und führten ihre Vorführungen direkt an den Tischen der Gäste vor.

Mit Weintrauben erzeugten sie Plasma in einer Mikrowelle, zündeten in Spiritus getränkte Geldscheine und Servietten an ohne diese zu verbrennten, erzeugten Strom mit Kochsalzlösung in einer Bierdose oder ließen es krachen, indem Gummibärchen in geschmolzenem Kaliumchlorat in einem Flammeninferno aufgingen.

Viele Grundlagen der Naturwissenschaften konnten die Zuschauer bestaunen und lernten die spannenden Hintergründe dazu von den Schülerinnen und Schülern kennen. Doch auch Produkt-Ideen hatten die jungen Forscher zu bieten.

Schenken bald Roboter das Bier in Osnabrücker Kneipen ein?

Fiete Breer, Jakob Renard und Julius Beckmann vom Schüler-Forschungs-Zentrum Osnabrück e.V. stellten einen Roboter vor, der autonom Bier aus Flaschen in Gläser einschenkt und dabei auch den richtigen Abstand zum Glas selbständig einnimmt. „Bis zum fertigen Produkt müssten wir wohl noch etwas weiterentwicklen. Bei Schaumbildung müsste der Roboter zum Beispiel noch schrittweises Nachschenken beherrschen.“, so Robotiker Jakob. Dennoch sehen die drei Vorteile darin, wenn ein Roboter Getränke einschenken kann. „Bei der WM könnte dann jeder in Ruhe das Spiel gucken, der Biernachschub würde automatisch vorbereitet“, meinten Fiete und Julius.

Schüler begeisterten die Zuschauer mit ihren Experimenten

Die Osnabrücker in den teilnehmenden Kneipen und Biergärten waren jedenfalls sehr angetan von den Vorführungen und nahmen das ungewöhnliche Unterhaltungsprogramm erfreut an. „Da lernt man doch selbst auch eine ganze Menge oder frischt das früher mühsam erlernte aus der Schule nochmal auf.“, so Manfred Kolle, den wir in der „Grünen Gans“ trafen.

In insgesamt acht Kneipen experimentierten die Schülergruppen. Grüner Jäger, Zimmer Nr. 4, Zwiebel, Grüne Gans, Pollyester’s, Hausbrauerei Rampendahl, Alte Gaststätte Holling, bottled Café & Flaschenbar nahmen an der ersten Veranstaltung dieser Art in Osnabrück teil.

Universität macht auf MINT-Fächer aufmerksam

Initiiert worden war Pub-Science auf Initiative von Chemieprofessor Dr. Marco Beeken von der Universität Osnabrück. Der Didaktiker für Chemie organisierte mit seinen Studenten dieses Format und den Ablauf dazu. „Die Experimente kommen zu den Menschen, zu den Orten, wo man sich trifft und darüber redet.“, so Professor Beeken, der mit seinem Team darauf aufmerksam machen will, wie spannend Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik (MINT) sind. MINT-Fachkräfte werden auch in Zukunft dringend gebraucht und eine Ausbildung oder ein Studium in diesem Bereich eröffnen jungen Menschen ein spannendes Berufsfeld.