Inmitten des politischen Wettkampfs um die Präsidentschaft in den USA warnen Geoökonomen vor möglichen Nachteilen für die deutsche Wirtschaft. Laut Adam Posen, Präsident des Peterson Institute for International Economics, könnten sowohl ein Sieg von Donald Trump als auch Kamala Harris zu verstärktem Protektionismus und neuen Handelsbarrieren führen.
Rhetorik der Unabhängigkeit
Adam Posen äußerte gegenüber dem „Spiegel“ seine Bedenken gegen eine verstärkte Isolation der USA: „Beide Kandidaten versprechen, Amerika noch stärker, noch unabhängiger von der Welt machen zu wollen.“ Diese Rhetorik bedeute voraussichtlich „zusätzliche Zölle, neue Handelsschranken, mehr Protektionismus“.
Trump agiere allerdings „auf einem völlig anderen Level“ als Harris, die Kandidatin der Demokraten. Harris glaube an internationale Institutionen, den menschengemachten Klimawandel und die transatlantische Partnerschaft. In Bezug auf China jedoch verfolge auch sie einen harten Kurs. Harris habe zwar versprochen, Zölle gegen China nicht flächendeckend, sondern gezielt zu erheben, was allerdings die Globalisierung schädigen könne.
Zeitalter der Rivalität
Das globale Handelssystem stehe vor einem Paradigmenwechsel, erläuterte Claudia Schmucker, Leiterin des Zentrums für Geopolitik, Geoökonomie und Technologie bei der Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik (DGAP). „Das Zeitalter der Rivalität zwischen USA und China hat begonnen.“ Schmucker warnt vor einem wachsenden Protektionismus, der die Weltmärkte aufspalten könne. Deutschland und Europa würden darunter besonders leiden.
Einhaltung der WTO-Regeln
Trotz der wachsenden Herausforderungen rät Schmucker der deutschen Regierung, die Regeln der Welthandelsorganisation (WTO) weiterhin hochzuhalten. Diese seien nach wie vor entscheidend für den globalen Handel. Die Ökonomin betonte: „Wenn wir den Multilateralismus über Bord werfen, dann werden wir ihn nie zurückbekommen.“
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