Der Begriff “Protein” ist eine Ableitung aus dem Griechischen und bedeutet so viel wie “das Wichtigste”. Im deutschen Sprachgebrauch werden Proteine mit Eiweißen gleichgesetzt.
Eiweiße sind für den menschlichen Organismus von entscheidender Bedeutung. Der Körper besitzt keinen Eiweißspeicher und muss demnach ständig mit Eiweiß versorgt werden. Die Hauptaufgabe von Proteinen ist die Lieferung von Baumaterial für die Körperzellen.
Was sind Proteine?
Eiweiße sind komplexe biologische Moleküle und ein Teil des Dreigestirns der Makronährstoffe, welches durch Kohlenhydrate und Fette komplettiert wird. Während die beiden letzteren vornehmlich für die Energiegewinnung innerhalb des Stoffwechselkreislaufes verantwortlich sind, besitzen Proteine ganz unterschiedliche Aufgaben im Stoffwechselsystem.
Was bewirken Proteine?
Der menschliche Körper setzt sich aus einer Vielzahl verschiedener Proteine zusammen. Jedes Eiweiß hat eine eigene Aufgabe. Eine besonders wichtige Rolle spielen Proteine beim Zellaufbau und Zellwachstum. Sie dienen zum Transport von Fetten und Sauerstoff und unterstützen den Körper bei der Speicherung lebenswichtiger Stoffe. Manche Proteine sind maßgeblich an der Bildung von Antikörpern für die Immunabwehr beteiligt.
Wiederum andere Gruppen von Eiweißen ermöglichen die Kontraktion der Muskeln, ohne die der Mensch sich nicht fortbewegen könnte. Eine Reihe von Enzymen und Hormonen mit wichtigen Aufgaben zur Durchführung von Stoffwechselvorgängen werden den Eiweißen zugerechnet. Grundlage der Proteine sind dabei die sogenannten Aminosäuren.
Was sind Aminosäuren?
Proteine setzen sich aus einer Vielzahl von Aminosäuren zusammen, die zur Gruppe der Mikronährstoffe gezählt werden. Von den ca. 250 bekannten Aminosäuren sind 20 Stück proteinbildend. Die weitaus meisten Aminosäuren werden vom Organismus selbst hergestellt.
Essenzielle Aminosäuren
Unter diesem Schlagwort werden Aminosäuren verstanden, welche nicht vom Körper gebildet werden können und über die Nahrung zugeführt werden müssen. Wenn essenzielle Aminosäuren nicht Bestandteil der Ernährung sind, ist der Organismus auf Dauer nicht lebensfähig.
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Tierisches vs. pflanzliches Eiweiß
Zur Deckung des täglichen Proteinbedarfs ist eine gesunde und abwechslungsreiche Ernährung die Basis. Eiweiße sind sowohl in pflanzlichen als auch in tierischen Nahrungsmitteln enthalten. Für den Menschen sind Proteine aus tierischen Quellen wie Fleisch und Milchprodukten leichter zu verwerten, weil Art und Aufbau der Aminosäuren eher dem humanen Zellaufbau entsprechen. Tierische Eiweiße besitzen somit eine höhere “biologische Wertigkeit” als pflanzliche Proteine aus Linsen, Kichererbsen und Getreide. Das bedeutet, dass davon weniger zu sich genommen werden muss, um die täglich im Körper abgebauten, “verbrauchten” Proteine zu ersetzen.
Allerdings besitzen die tierischen Eiweiße gegenüber den pflanzlichen nicht nur Vorteile. Die dafür infrage kommenden Lebensmittel enthalten mehr ungesättigte Fettsäuren und Purine. Erstere bewirken einen höheren Cholesterinspiegel. Bei den letzteren handelt es sich um Substanzen, die den Harnsäurespiegel erhöhen und dadurch Krankheiten wie die Gicht auslösen.
Eiweißbedarf des menschlichen Organismus
Der tägliche Proteingehalt hängt von der jeweiligen Konstitution und dem Alter ab. Für Jugendliche und Erwachsene hat die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) einen Richtwert ermittelt. Sie geht dabei von 0,8 Gramm Eiweiß pro Kilogramm Körpergewicht aus. Ältere Menschen ab dem 65. Lebensjahr benötigen etwas mehr Protein. Für diese Altersgruppe wird ein Gramm pro Kilogramm Körpergewicht empfohlen. Das Gleiche gilt für Säuglinge. Hier werden 1,0 bis 2,5 Gramm attestiert, damit der Aufbau von Körpersubstanz und Immunsystem ausreichend unterstützt wird. Dabei ist anzumerken, dass Säuglinge ihren Bedarf größtenteils über die Muttermilch und die Beikost decken.
Kann zu viel Protein ungesund sein?
Allgemein gibt es keinen Referenzwert, ab dem für gesunde Menschen die übermäßige Zufuhr von Proteinen schädlich ist. Da die Proteine über die Nieren ausgeschieden werden, sollten Menschen mit einer Nierenerkrankung einen zugelassenen Ernährungsberater oder den Hausarzt konsultieren.
Fazit
Ein geregelter Proteinhaushalt ist für die Gesundheit entscheidend. Doch die Lebensmittelauswahl eines jeden einzelnen hat auch Auswirkungen auf die Umwelt. Üblicherweise hat die Aufzucht von Schlacht- und Milchvieh einen weitaus größeren Verbrauch an natürlichen Ressourcen zur Folge als der Anbau von pflanzlichen Quellen. Zudem entstehen dabei ungleich mehr Treibhausgase.
Dabei geht es nicht um den vollständigen Verzicht tierischer Nahrungsmittel. Aber eine Umstellung der Essgewohnheiten hin zu mehr pflanzlichen Lebensmitteln kommt sowohl der Gesundheit als auch dem Planeten zugute.