Seit den 90er Jahren engagieren sich die Malteser der Diözese Osnabrück in von Armut betroffenen Ländern in Osteuropa. Ende November startete die Diözese ein neues Auslandsprojekt – dieses Mal in Moldawien, genauer in Transnistrien.
Der international nicht als unabhängig anerkannte, von Russland unterstützte Landstrich zählt zu einer der ärmsten Regionen in Europa. Einreisen nach Transnistrien sind in Zeiten eines russischen Angriffskrieges insbesondere für Journalistinnen und Journalisten sehr erschwert, touristisch kann man die „Hauptstadt“ Tiraspol noch erkunden. Von einem „Grenzübergang in eine andere Welt“ sprach die Tagesschau im vergangenen Jahr. Weniger als 400.000 Menschen leben derzeit noch in dem „Pseudostaat“ mit mit eigener Flagge, eigenem Geld, eigener Regierung und eigener Grenzkontrolle – nach dem Zerfall der Sowjetunion waren es noch über 700.000 gewesen. Es gibt kaum Arbeit, die meisten junge Leute verlassen daher das Land. Zurück bleiben die alten Menschen und Kinder.
Malteser helfen dort, wo Armut zur Normalität wird
„Die Armut der Menschen wird in diesem Gebiet als Normalität angesehen“, erklärt Octavie van Lengerich, Auslandsbeauftragte der Diözese Osnabrück und Initiatorin des Auslandsprojektes in Moldawien. „Wir wollen bei der Wiederbelegung eines Kinderhortes und eines Gemeindehauses helfen und bei der Einrichtung eines physiotherapeutischen Zentrums für behinderte Kinder unterstützen.“ Gemeinsam mit dem Netzwerk vor Ort soll die Hilfe direkt da ankommen, wo sie gebraucht wird.
Um sich ein Bild von der Situation in der Region zu machen, reiste Octavie van Lengerich im Oktober mit einer kleinen Gruppe Freiwilliger nach Transnistrien. „Bei unserem Besuch konnten wir schon erste Bedarfe abklären und vor allem unsere Ansprechpartner kennenlernen. Jetzt geht es darum, mit ersten finanziellen Unterstützungen die Arbeit aufzunehmen, sodass wir möglichst schnell helfen können“, so van Lengerich.