Die Cannabis-Legalisierung in Deutschland führt zu einer verstärkten Kritik von Polizeigewerkschaften. Sie äußern Bedenken bezüglich der Umsetzung des Gesetzes, prognostizieren einen ungedeckten Bedarf durch Anbauvereinigungen und warnen vor dem Wachstum des Schwarzmarkts sowie potenziellen gewalttätigen Auseinandersetzungen.
Kritik an der Cannabis-Gesetzgebung
Dirk Peglow, Vorsitzender des Bundes Deutscher Kriminalbeamter (BDK), äußerte sich kritisch zur aktuellen Gesetzgebung: „So, wie das Gesetz gemacht ist, ist es einfach schlecht“, sagte er dem Nachrichtenportal „T-Online“. Peglow wies darauf hin, dass „In Deutschland jährlich etwa 400 Tonnen Marihuana umgesetzt“ werden und bemängelte, dass „es liegt auf der Hand, dass Anbauvereinigungen diesen Bedarf nicht im Ansatz decken können.“ Er verwies außerdem auf die bürokratischen Hürden für den Anbau und sprach seine Zweifel aus, ob Konsumenten privat anbauen oder Anbauvereine gründen würden.
Folgen der Legalisierung
Die Ineffizienz bei der Unterscheidung zwischen legalem und illegalem Cannabis wird ebenfalls erwähnt. Polizeibeamte könnten aufgrund der zahlreichen Vorschriften in der Regel kaum eine Unterscheidung treffen. „Die Folge sind Niedrigpreiswochen im illegalen Marihuanahandel.“, so Peglow.
Er warnte zudem vor den Begleiterscheinungen der Legalisierung, die in den Niederlanden beobachtet werden konnten. „Dort gibt es jährlich Hunderte Anschläge mit einer niedrigen zweistelligen Zahl von Toten“, sagte Peglow. „Das ist nun erstmals auch hier zu beobachten: Die Brutalität verlässt das Milieu, auch Unbeteiligte können zwischen die Fronten geraten.“
Schwarzmarkt boomt
Alexander Poitz, Vizechef der Gewerkschaft der Polizei (GdP), erklärte, dass trotz Legalisierung der Schwarzmarkt weiterhin blühe. „Derzeit stammt die Mehrheit des konsumierten Cannabis aus illegalen Quellen“, sagte er und bestätigte damit die Sorgen von BDK-Chef Peglow.
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