Vor der Veröffentlichung des neuen Lagebilds zur Clan-Kriminalität in Niedersachsen fordert die Deutsche Polizeigewerkschaft (DPolG) verstärkten Schutz für ihre Einsatzkräfte. Die Bedrohungen und Einschüchterungen gegen Polizeibeamte nehmen zu, was die Ermittlungsbehörden als Zeichen werten, dass sie auf dem richtigen Weg sind.
Gefahr für Polizeibeamte erhöht sich
Laut Patrick Seegers, dem niedersächsischen Landesvorsitzenden der DPolG, werden die Bedrohungen und Einschüchterungen gegen Polizeibeamte intesiver, je tiefer die Ermittlungen in die Clan-Kriminalität vordringen. „Dass die Bedrohungslage für Polizisten zunimmt, zeigt gleichzeitig, dass die Ermittlungsbehörden auf dem richtigen Weg sind“, sagte Seegers in einem Interview mit der „Neuen Osnabrücker Zeitung“. Ähnlich wie bei der Organisierten Kriminalität steige die Brutalität vor allem dann, wenn sich die Clan-Mitglieder unsicher fühlten.
Forderung nach mehr Schutzmaßnahmen
Zum besseren Schutz der Polizisten fordert Seegers eine konsequente Verfolgung von Bedrohungen und robuste Einsatzkräfte bei Schwerpunktkontrollen in Stadtteilen, in denen die Polizei oft auf Ablehnung stößt. „Der Angriff auf einen Polizeibeamten ist immer ein Angriff auf den gesamten Rechtsstaat. Und so müsste er von Justiz und Politik dann auch bewertet werden“, betonte Seegers.
Kontroverse um Begriff „Clan-Kriminalität“
Der DPolG-Landesvorsitzende zeigt indes kein Verständnis für Debatten um den Begriff „Clan-Kriminalität“, den Kritiker als diskriminierend und rassistisch einstufen. Seegers fordert stattdessen mehr politische Rückendeckung für die Polizei: „Da will ich dann nicht mehr über irgendwelche Begrifflichkeiten streiten müssen“, so Seegers. Niedersachsen und vier weitere Bundesländer erstellen jährlich ein eigenes Lagebild zur Clan-Kriminalität.
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