In einer gemeinsamen Bemühung um den Schutz des bedrohten Europäischen Aals haben das Bundeslandwirtschaftsministerium und das Umweltministerium eine Aalfang-Schonzeit für die Nordsee festgelegt. Diese Maßnahme zielt darauf ab, den kritischen Bestand der Aale zu fördern und gleichzeitig die Lebensgrundlage vieler Menschen in den Küsten- und ländlichen Gebieten zu sichern, die von der Aalwirtschaft abhängig sind.
Aalfang-Schonzeit und deren Ziele
Gemäß der offiziellen Ankündigung des Ministeriums, soll vom 1. September 2024 bis zum 28. Februar 2025 ein umfassendes Aalfangverbot in den deutschen Nordseegewässern und angrenzenden Brackgewässern gelten. Die Ostsee verfolgt einen ähnlichen Ansatz mit einer EU-weit geltenden Schonzeit vom 15. September 2024 bis zum 15. März 2025.
Staatssekretärin Claudia Müller (Grüne) betonte die Dringlichkeit des verbesserten Aalschutzes mit den Worten: „Ohne besseren Schutz steht der Aal vor dem Aus – angesichts des dramatisch geringen Bestands ist es höchste Zeit zu handeln“. Sie fuhr fort zu erklären, dass die Schonzeit den laichbereiten Aalen die Möglichkeit gibt, ihre lange Wanderung zum Laichgebiet im Atlantik, der Sargassosee östlich von Florida, zu unternehmen.
Die sozioökonomische Bedeutung des Aals
Darüber hinaus verwies Müller auf die sozioökonomische Bedeutung des Aals: „Aalfischerei sichert vielerorts in Deutschland Einkommen – für eine lange Lieferkette von der Fischerei bis zum Tourismus“. In diesem Zusammenhang betonte sie, dass es, um die Lebensgrundlage der Menschen in Küsten- und ländlichen Gebieten langfristig zu sichern, notwendig sei, dem Aalbestand eine Perspektive zu geben und den Aalschutz in den deutschen Binnengewässern zu verbessern.
Die Festlegung der Aalschonzeit soll zunächst für die Jahre 2024/2025 gelten. Die Sport- und Freizeitfischerei auf Aal bleibt nach EU-Recht in allen Meeresgewässern und angrenzenden Brackgewässern bis zum 31. Dezember 2024 weiterhin vollständig verboten.
Kritischer Bestand des Europäischen Aals
Der Erhaltungszustand des Europäischen Aals, für den es in ganz Europa nur einen einzigen Bestand gibt, gilt seit Jahren als kritisch. Der internationale Rat für Meeresforschung ICES hat festgestellt, dass das Aufkommen von Jungaalen, den sogenannten Glasaalen, im Jahr 2023 in der Nordsee erneut zurückgegangen ist und nur noch bei 0,4 Prozent des historischen Glasaalaufkommens (1960-1979) lag. Im Jahr 2022 waren es noch 0,7 Prozent.
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