Der Deutsche Philologenverband warnt vor einer möglichen Abschaffung des Referendariats in der Lehrerausbildung in Deutschland und spricht sich für das Bestehenbleiben des aktuellen dualen Systems aus, während gleichzeitig strengere Sprachanforderungen an ausländische Lehrkräfte gestellt werden sollen. Diese Standpunkte präsentierte die Vorsitzende des Verbandes, Susanne Lin-Klitzing, vor dem Treffen der Kultusminister am Donnerstag.
Bewahrung der Zweiphasigkeit in der Lehrerausbildung
Susanne Lin-Klitzing, Vorsitzende des Deutschen Philologenverbandes, betonte gegenüber der „Neuen Osnabrücker Zeitung“, dass die aktuelle Zweiphasigkeit der Lehrerbildung beibehalten werden muss. Sie sprach sich damit gegen Vorstellungen aus, das Referendariat aufzugeben und in die Phase des fachlichen Wissensaufbaus an der Universität zu integrieren. Ihrer Ansicht nach solle zunächst an der Hochschule aufeinander aufbauendes Fachwissen erworben werden und der zweite Schritt, das Referendariat, den praktischen Ausbildungsteil begleiten.
Kritik an Frühpraktikum
Lin-Klitzing kritisierte Überlegungen, für ein duales Lehramtsstudium die Praxisanteile bereits früh im Studium einzubringen. Sie wies darauf hin, dass dies weder den angehenden Lehrkräften noch den Schülern helfe und dass vorgelagerte Praxis den fachlichen Wissensaufbau nicht ersetzen könne. „Dadurch soll vor allem Unterricht abgedeckt werden.“, so die Verbandsvorsitzende. Sie warnte: „Ich halte diese Entwicklung für gefährlich.“
Deutschkenntnisse für ausländische Lehrkräfte
Zusätzlich forderte Lin-Klitzing, dass ausländische Lehrkräfte Deutschkenntnisse auf dem C2-Niveau nachweisen sollten, um unterrichten zu dürfen. „Auch hier dürfen nicht Qualitätsstandards eingerissen werden, um die Unterrichtsversorgung aufrechtzuerhalten“, sagte die Verbandschefin. Damit plädierte sie für hohe Sprachanforderungen von Beginn der Unterrichtstätigkeit an.
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