Fünf Jahre nach dem ersten dokumentierten Corona-Fall in Deutschland erhebt **Eugen Brysch**, Vorstand der Stiftung Patientenschutz, scharfe Kritik am Umgang mit Menschen in Pflegeheimen während der Pandemie. Seiner Ansicht nach war der Fokus der Politik fälschlicherweise auf Krankenhäuser gerichtet, während der Schutz der Bewohner in Pflegeeinrichtungen vernachlässigt wurde.
Kritik an Vernachlässigung von Pflegeheimen
**Eugen Brysch** erklärte gegenüber den Zeitungen der Funke-Mediengruppe, dass die Pflegeheime während der Pandemie „die Corona-Brennpunkte und nicht die Brutstätten des Virus“ waren. Dennoch habe sich die Aufmerksamkeit der Politik stets auf die Krankenhaussituation konzentriert. „Der Teil der Gesellschaft, dessen Leib und Leben am stärksten durch das Virus bedroht waren, wurde vergessen“, so Brysch. Fast jeder zweite Corona-Verstorbene in Deutschland habe in einer Pflegeeinrichtung gelebt.
Isolation und fehlender Grundschutz
Brysch äußerte weiter, dass das Leben und Sterben in den Pflegeheimen von Isolation und Einsamkeit geprägt war. Den Angehörigen und Besuchern sei über lange Zeit der persönliche Kontakt zu ihren Liebsten verwehrt geblieben. Die rund 16.000 Pflegeeinrichtungen hätten an grundlegenden Schutzmaßnahmen gefehlt, ein überzeugendes Testregime, zusätzliche externe Hilfskräfte sowie Ausweichquartiere im Falle eines Infektionsausbruchs seien nicht vorhanden gewesen.
Forderungen nach lückenloser Aufarbeitung
Der Patientenschützer kritisierte auch die einrichtungsbezogene Impfpflicht, die seiner Meinung nach „nur geschadet“ hat. „Die Pandemie der Ungeimpften gab es nicht“, sagte Brysch. Er fordert eine umfassende Aufarbeitung der Versäumnisse in der stationären Altenpflege, die „mehr als überfällig“ sei, um für zukünftige Pandemien Lehren zu ziehen. „Es braucht endlich gesetzliche Vorgaben, medizinisch-pflegerisches Personal in pandemischen Lagen zwischen Krankenhäusern, Pflegeheimen und ambulanten Diensten auszutauschen“, so Brysch weiter gegenüber den Funke-Zeitungen.
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