Update: wie inzwischen bekannt wurde, hat Harald Klausing, ehemaliger Vorsitzender des Karmann-Betriebsrats, für kommenden Montag, 19. Januar, 18:00 Uhr, eine Anti-Pegida-Kundgebung vor dem Stadttheater am Domhof angemeldet.
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Scheinbar „verkehrte Welt“, da skandieren Montag für Montag Zehntausende gegen eine vermeintliche „Lügenpresse“, während die Osnabrücker Pegida – und ihre Gegner – bereitwillig Auskunft geben.
Antworten auf eine schriftliche Anfrage der NOZ verschwinden kommentarlos aus dem Netz.
Nachdem HASEPOST als erstes Osnabrücker Medium* von den Facebook-Präsenzen der Osnabrücker Pegida und ihrer Gegner von NOpegida berichtete, stand vor allem eine Frage im Raum: „wird es auch in Osnabrück Montagsdemonstrationen geben„, und natürlich: „planen die Gegner Aktionen gegen die Pegida„, so wie die vor einer Woche in Münster, wo 10.000 Menschen gegen Pegida demonstrierten.
Sowohl wir als auch die Kollegen von der Lokalzeitung kündigten am Samstag an, den jeweiligen Seitenbetreibern Fragen zu stellen und diese zeitnah zu veröffentlichen.
Montagmorgen war die NOZ dann schneller als wir, denn bereits mit Zeitstempel von 08:08 wurde ein schriftlich mit den Seitenbetreibern der Osnabrücker Pegida geführtes Interview, online veröffentlicht.
Zu dem Zeitpunkt hatten auch wir schon die Antworten auf unsere Fragen von Pegida-OSnabrück erhalten, aber wir warteten noch auf Antworten der Pegida-Gegner – dazu unten mehr.
Etwas überraschend für uns, verschwand das auf der Website der NOZ am Morgen veröffentlichte Interview im Verlauf des Vormittags wieder.
Auf Nachfrage erklärte der verantwortliche Redakteur Sven Kienscherf gegenüber der HASEPOST man habe sich zur Löschung entschieden, da der Verantwortliche der Facebook-Präsenz Pegida-Osnabrück momentan nicht bereit sei seinen Namen zu nennen, die Nennung des Klarnamens sei bei Interviews aber „unabdingbar, zumal wenn es sich um ein so meinungsstarkes Thema handelt“, so der Kollege von der Tageszeitung.
Grundsätzlich sind wir da einer Meinung mit der NOZ, sehen es aber hinsichtlich der gesellschaftlichen und politischen Bedeutung des Themas genau andersherum. Wir meinen, dass eine Gruppierung, die regelmässig Zehntausende auf die Straßen treibt und inzwischen auch ebenso viele Gegendemonstranten mobilisiert, nicht totgeschwiegen werden darf. Würden wir auf die Verfügbarkeit eines namentlich bekannten Ansprechpartners bestehen, könnten wir auch nicht die Antworten der NOpegida-Osnabrück veröffentlichen, die von uns einen gleichlautenden Fragenkatalog erhalten haben und beantworteten. Auch NOpegida-Osnabrück versteckt sich (noch) in der Anonymität des Internets – warum das so ist, wird in unserem kleinen Interview beantwortet.
Wir haben unsere Fragen bewusst so formuliert, dass sie von beiden Grupierungen beantwortet werden können. Der Ansatz von Sven Kienscherf von der NOZ war ein anderer: er konfrontierte Pegida-Osnabrück vor allem mit inhaltlichen Aussagen, die auf der Facebook-Seite der Osnabrücker Pegida-Anhänger getroffen wurden. Das leider offiziell verschwundene NOZ-Interview ist über die Cache-Funktion von Google noch auffindbar (zumindest bis auf weiteres) und durchaus lesenswert.
Hier geht es zum Interview mit PEGIDA- und NOpegida-Osnabrück.
* in Facebook-Gruppen, wie „Was los in Osnabrück“ waren die Pegida-Seiten bereits einige Stunden vorher ein heiss diskutiertes Thema
HP
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