Armin Papperger, CEO des Rüstungsunternehmens Rheinmetall, fordert ein höheres Budget für die Unterstützung der Ukraine und höhere Verteidigungsausgaben in Deutschland. Er erhält Unterstützung von Guntram Wolff, Ökonom und Sicherheitsexperte beim Brüsseler Thinktank Bruegel.
Rheinmetall-Chef fordert höhere Unterstützung für die Ukraine
Armin Papperger , CEO von Rheinmetall, drängt darauf, noch vor den Neuwahlen in Deutschland neue Mittel für die Unterstützung der Ukraine freizugeben. “Also sollten jetzt mindestens zehn Milliarden an weiteren Hilfen bewilligt werden”, sagte Papperger dem “Spiegel”. Deutschland hat bisher jährlich rund acht Milliarden Euro für Hilfen an die Ukraine ausgegeben.
Zudem sorgt sich Papperger um die Auslastung einer neuen Munitionsfabrik, die Rheinmetall im niedersächsischen Unterlüß gebaut hat. “Wenn Rheinmetall nicht jetzt Vormaterialien wie Sprengstoff bestelle, werde die Maschinerie, die wir angeworfen haben, in ein bis eineinhalb Jahren ins Stocken kommen”, warnt der Rheinmetall-Chef. Er erwartet, “dass kurzfristig feste Abrufe von unseren Kunden kommen, aber dafür müsste neues Budget her”.
Ruf nach höheren Verteidigungsausgaben
In Reaktion auf die Wahl von Donald Trump zum US-Präsidenten fordert Papperger deutlich höhere Verteidigungsausgaben. Er schätzt, dass allein in Deutschland 350 bis 400 Milliarden Euro notwendig sein werden, um die Bundeswehr in einen vernünftigen Zustand zu bringen. “100 Milliarden hatten wir im Sondervermögen, also fehlen weitere 250 bis 300 Milliarden Euro”, so Papperger.
Unterstützung vom Sicherheitsexperten
Guntram Wolff , Ökonom und Sicherheitsexperte beim Brüsseler Thinktank Bruegel, unterstützt Pappergers Forderungen. “Bei uns brennt die Hütte”, gab Wolff dem “Spiegel” zu verstehen. Seiner Meinung nach ist Deutschland für die neue strategische Lage schlecht gewappnet, vor allem angesichts der Tatsache, dass Russland innerhalb eines halben Jahres den gesamten deutschen Bestand an Waffen herstellt und zusätzlich Lieferungen aus Nordkorea und Iran erhält.
“Dass ein Industrieland wie Deutschland das nicht können soll, halte ich für völlig unglaubwürdig”, sagte Wolff. Der Staat müsste langfristige Nachfrage durch glaubwürdige Haushaltsplanung garantieren. Eine Anpassung der Schuldenregeln für Verteidigungsinvestitionen wäre dem Ökonom zufolge zielführend und würde Unternehmen erlauben, größere Investitionen in Produktionskapazitäten zu tätigen.
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